30.03.2023 | Dominik May | SEA, SEO, Veranstaltungen
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Endlich wieder live, endlich wieder vor Ort – die SMX war wieder in München! Wenn SEA und SEO zusammentreffen, aktuelle Trends heiß diskutiert und die neuesten Learnings geteilt werden, dann weißt Du, Du bist auf Europas größter Messe für Suchmaschinenmarketing. Spannende Keynotes und unterschiedlichste Vorträge in sechs parallelen Tracks standen auf dem Programm – gepaart mit ausreichend Verpflegung, für diejenigen, bei denen die Wissens-Snacks nicht ausgereicht haben. Wir waren dabei und wollen unsere wichtigsten Erkenntnisse aus zwei Tagen SMX mit Dir teilen.
Das erwartet Dich:
Wenn KI auf Googles EEAT-Regeln trifft
Popular Products: Feed-Optimierung auch für SEO immer wichtiger
Responsive Suchanzeigen: Tipps mit denen Du zum Profi wirst
Wenn KI auf Googles EEAT-Regeln trifft
Ein Thema, das sich übergreifend durch viele der Vorträge gezogen hat, war Künstliche Intelligenz (KI). Vor allem im Bereich Content Marketing kamen wir um eine Frage nicht herum: Ist KI schon soweit ausgereift, dass wir uns mit minimalem Aufwand und Input vollständige Inhalte für unsere Website generieren lassen können und uns damit immens viel Zeit sparen? Die gemeinsamen Nenner der Speaker: Das ist die falsche Frage. Denn es ist weniger wichtig, wer die Inhalte erstellt, sondern eher, ob sie dem Nutzer weiterhelfen.
Wir teilen die Einschätzung der Speaker, dass KI als Inspiration und Unterstützung wunderbar dienen kann – allerdings ist die Qualität des Contents aktuell noch nicht ausreichend, um uns die Arbeit im Content vollständig abzunehmen. Der Mensch weiß schließlich nach wie vor am besten, wie er seinen Gegenüber optimal mit Inhalten versorgen kann.
Wenn wir von Content Qualität sprechen, gibt Google klare Richtlinien vor, auf die Du Deinen Content überprüfen kannst. Die Rede ist von den EEAT-Regeln – Experience, Expertise, Authority, Trustworthiness. Spätestens seit dem Helpful Content Update nehmen diese einen noch größeren Stellenwert in der Contentbewertung – und damit auch in der Generierung von guten Rankings in den Suchergebnissen – ein. Mehr zum Update und wie Du Helpful Content erstellst, erfährst Du hier.
Spannende Insights zu genau diesem Thema gaben bereits gleich zu Beginn Lily Ray und Inna Zeyger von Amsive Digital in ihrer Keynote „SEO and PPC: What We Have Learned and What That Means for 2023 & Beyond“. Die wichtigsten Erkenntnisse:
Experience ist nicht umsonst mittlerweile ein fester Bestandteil der früheren EAT-Regeln von Google. Die eigene Erfahrung in den Content mit einzubringen und Erfahrungen aus erster Hand zu liefern, ist essenziell für den Erfolg.
KI-Tools wie ChatGPT sind vor allem eine große Hilfe bei komplexen Excel-Formeln oder regulären Ausdrücken, Zusammenfassungen oder den Key Takeaways eines Beitrags – weniger aber für den Content selbst.
SEOs werden nicht durch KI ersetzt, sondern müssen lernen richtig mit den Tools umzugehen.
Auch Benjamin O’Daniel, SEO & Content Consultant bei Jaeckert & O’Daniel Onlinemarketing hat die SEO-Power von Thought Leadership Content in seinem gleichnamigen Vortrag noch einmal untermauert. Auch er betonte die Wichtigkeit der EEAT-Regeln und den Fokus von Google auf die tatsächliche Qualität des Contents. Was wir mitgenommen haben:
Die persönliche Note spielt im Content eine immer größere Rolle für Google.
Das Zusammentragen von Fakten allein reicht nicht mehr aus.
Nutze Experten für bestimmte Themenbereiche, die Du auch genauso präsentierst – so kannst Du Expertise, Autorität, Erfahrung und Vertrauen ideal miteinander verknüpfen.
Popular Products: Feed-Optimierung auch für SEO immer wichtiger
In den USA schon deutlich populärer, in Deutschland stark im Kommen: Popular Products werden immer häufiger im Ergebnis-Feed von Google angezeigt. Gerade im E-Commerce ist diese Entwicklung von höchster Relevanz. Google selbst gibt an, dass es Produkte aus mehr als 1 Million Online-Shops indexiert und organisiert. Die Informationen werden dabei regelmäßig aktualisiert, um vor allem den mobilen Nutzern die relevantesten Einkaufsinformationen zu ihrer Suchanfrage zu liefern. Wenn ein Nutzer nach einer Kategorie wie „Laufschuhe“, „Jacke“ oder „Badeanzüge“ sucht, werden möglicherweise die Ergebnisse von Popular Products angezeigt. Die organischen Suchergebnisse zeigen eine Reihe von Artikeln an, die mit der Suche in Zusammenhang stehen, und bieten die Möglichkeit, nach Stil, Abteilung und Größe zu suchen. Das kann folgendermaßen aussehen:
Wenn der Nutzer auf ein Produkt klickt, werden ihm Bewertungen sowie Geschäfte in der Nähe und Online-Shops angezeigt, die den gezeigten Artikel führen. Von dort aus kann er auch auf die Website des Produkts gelangen, um mehr von dem zu sehen, was er sucht. Dieser Prozess wird gerade die mobile Suche grundlegend verändern:
Denn die Zahlen zeigen es deutlich: Die Suchergebnisse sind bereits sehr visuell und werden es in Zukunft noch mehr. Dieser Trend ist nicht weiter verwunderlich, denn zum einen sind visuelle Ergebnisse deutlich ansprechender für den Nutzer und zum anderen sind hier bezahlte Ergebnisse deutlich schwieriger von unbezahlten zu unterscheiden.
Was nehmen wir also aus diesem Vortrag mit?
Es wird in Zukunft immer härter mit neuem Content oder gar neuen Domains zu ranken.
Eine Marke aufzubauen und Autorität für die eigenen Fokusthemen zu generieren ist wichtiger – das unterstreicht den Langzeitgedanken der Suchmaschinenoptimierung.
Achte auf Deine visuellen Inhalte (vor allem bei Produkten) und zeichne Sie entsprechend mit strukturierten Daten aus, damit Google sie richtig interpretieren und im Ergebnis-Feed verwenden kann.
Responsive Suchanzeigen: Tipps mit denen Du zum Profi wirst
Auch für die Suchmaschinenwerbung gab es wieder wertvolle Insights und spannende Vorträge, weshalb wir uns auch hier kaum einen Vortrag entgehen lassen haben. Ein Beispiel? Brad Geddes, Co-Founder von Adalysis und Google-Ads Experte, der uns in seinem Vortrag viele Tipps für Responsive Suchanzeigen (RSAs) an die Hand gegeben hat.
Spätestens seit die Erweiterten Text Ads (ETAs) nicht mehr zur Verfügung stehen, beschäftigen sich PPC Manager mit der Optimierung der Responsiven Suchanzeigen. Tipps für deren kontinuierliche Optimierung können also nicht schaden. Unsere drei Highlights:
Pinn-Funktion für eine bessere Performance nutzen
Anzeigeneffektivität vernachlässigen
KI-Tools wie ChatGPT als Inspiration nutzen
Die Performance von RSAs schwankt extrem, weil die Kombination aus Call-To-Actions, Benefits und Features teilweise willkürlich und wenig sinnvoll ausgespielt wird. Deshalb empfiehlt Brad Geddes die Pinn-Funktion zu nutzen und die Titel und Beschreibungen anzupinnen. Diese Funktion wird häufig diskutiert, jedoch zeigt auch unsere Erfahrung in der Agentur, dass das Pinnen durchaus sinnvoll ist. Sie zeigt auch, dass der Verzicht auf die Pinn-Funktion zu einer Ausspielung von zu vielen Anzeigenvariationen führt: Die Datengrundlage der einzelnen Assets ist zu dünn, als dass Google diese sinnvoll bewerten und die Kombinationen optimieren kann. Die Inhalte werden dann mehr oder weniger willkürlich und zufällig ausgespielt. Durch die Pinn-Funktion reduzieren wir die möglichen Kombinationen und legen den Wert auf wenigere, aber dafür inhaltlich wertvolle Anzeigenvariationen. Die einzelnen Assets erhalten ausreichend Impressionen und Klicks, um auf Basis statistisch relevanter Daten bewertet werden zu können.
Auch Brad Geddes zeigte uns einige Beispiele von Assets. Die hier gelb markierten Assets performten innerhalb der ETAs sehr gut. Innerhalb der RSAs jedoch kam es nur selten zu einer Ausspielung.
Gegen das Pinnen spricht häufig, dass Google die Anzeigeneffektivität im gleichen Moment schlechter bewertet und diese als durchschnittlich oder schlecht eingestuft wird. Doch Fakt ist, dass diese Effektivität keinerlei Auswirkungen auf die Performance hat. Der von Google schlecht eingestufte Status bezieht sich lediglich darauf, dass Google nach dem Anpinnen weniger Testmöglichkeiten hat und somit im Hinblick auf die Anzahl der Kombinationen eingeschränkt ist – allerdings nur um inhaltlich weniger wertvolle Anzeigenvariationen.
Auch im SEA kannst Du KI für Dich nutzen. Brad Geddes stellte uns einen Test mit ChatGPT vor und untersuchte dabei verschiedene Varianten und Methoden – mit folgendem Fazit: ChatGPT dient als unterstützende Inspiration. Insbesondere beim Test zur Erstellung von Anzeigen und Anzeigenerweiterungen brachte das Programm sehr gute Ergebnisse hervor. Doch Vorsicht ist geboten: Ein Feinschliff durch den Menschen ist auch hier immer noch notwendig. Denn es werden nicht wirklich kreative oder individuelle Texte erstellt. Das Programm beachtet zudem weder Richtlinien noch andere Vorschriften, weshalb die Ergebnisse nicht immer passend sind.
Die SMX 2023 in drei Stichpunkten
Abschließend wollen wir zwei Tage SMX in drei Stichpunkten für Dich übergreifend zusammenfassen:
Informative und professionell aufbereitete Präsentationen – mit einigen Pannen, die für den ein oder anderen Lacher gesorgt haben (Zitat „Oh no, another placeholder“) von symapthischen Speakerinnen und Speakern gaben uns einmal mehr wertvolle Einblicke in die Welt des Suchmaschinenmarketings.
Es war für jeden etwas dabei: Das Niveau zog sich von einsteigerfreundlichen Vorträgen bis hin zu tiefem Nerd-Wissen – so kam jeder auf seine Kosten.
Die Veranstaltung vor Ort gab uns die Möglichkeit wieder intensiver zu networken und uns mit vielen Gleichgesinnten auszutauschen, was das Event toll abgerundet hat.
Wir hatten Spaß, haben einiges mitgenommen und freuen uns auf das nächste Jahr! Wenn Du jetzt so richtig neugierig geworden bist noch mehr aus der Welt der Suchmaschinen oder dem Online Marketing im Allgemeinen erfahren willst, klicke Dich gerne weiter durch unser Magazin.
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Über den Autor
Dominik May
SEO & Content Manager
Dominik ist seit Januar 2022 als Digital Marketing Manager bei eMinded vor allem in den Bereichen SEO und Content tätig. Neben dem digitalen Marketing interessiert er sich besonders für Sport, weshalb er auch selbst hin und wieder auf dem Fußballplatz zu finden ist. Zusätzlich sorgen Musik, packende Serien und zwei Familienhunde für die ideale Balance zwischen Herausforderung und Entspannung.
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