Das Helpful Content Update von Google: Das wollen Nutzer
23.03.2023 | Dominik May | SEO
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Google ist nach wie vor unangefochtener Spitzenreiter im Suchmaschinenmarkt. Mit einem Marktanteil von über 90 Prozent ist es für die meisten Nutzer selbstverständlich, sich ihre Fragen schnell mit Hilfe von kurzem „Googeln“ zu beantworten. Doch warum ist der Marktanteil so hoch? Ein ausschlaggebender Faktor ist, dass der Google-Algorithmus sehr gut unterscheiden kann, welche Inhalte für eine bestimmte Suchanfrage relevant sind und welche nicht.
Um diese Qualität weiterhin zu gewährleisten, rollt Google in regelmäßigen Abständen verschiedene Updates aus. Diese haben dann wiederum Einfluss auf die Suchergebnisse und sind deshalb hochrelevant für die Suchmaschinenoptimierung. Ein Update der jüngeren Vergangenheit ist das Helpful Content Update. Was es damit auf sich hat, wie es sich auf mögliche Rankings und SEO im Allgemeinen auswirkt und wie Du weiterhin ganz vorne rankst, erfährst Du jetzt.
Was ist das Helpful Content Update?
Kurz gesagt: Das Helpful Content Update prüft alle Inhalte im Web auf deren Qualität. Dadurch sollen dem Nutzer für seine Suchanfrage genau die Ergebnisse ausgespielt werden, die ihm am meisten weiterhelfen. SEO-Texte – also Texte, die vorwiegend für die Suchmaschine geschrieben sind – gehören damit nun endgültig der Vergangenheit an.
Doch Updates hatten wir in der Vergangenheit bereits genug. Wenn es um die Bewertung von Content geht, fällt vielen SEOs direkt das Panda Update ein, das seit seiner Einführung 2011 die SEO-Strategien nachhaltig verändert hat und damit zu einem der bedeutendsten Google Updates gehört. Deshalb gehen bei einem weiteren Content Update die Alarmglocken bei vielen SEO-Managern an. Wir helfen Dir bei der Einordnung des Helpful Content Updates und zeigen Dir, wie es sich von den anderen (und dem Panda Update im Speziellen) unterscheidet.
Wie unterscheidet es sich von anderen Updates
Im Grunde grenzt das Helpful Content an viele Punkte der bisherigen Updates an und soll erkennen, welche Inhalte für bestimmte Suchanfragen wirklich nützlich sind. Das Ziel: Nutzer erhalten ausschließlich absolut wertvolle und zielführende Ergebnisse, die ihre Suchintention erfüllen. Seiten ohne hilfreiche Inhalte werden abgestraft und sollen künftig nicht in den Suchergebnissen auftauchen. Doch können wir als Außenstehende festmachen, wann Inhalte hilfreich sind und wann nicht? Ja, es gibt einige Anhaltspunkte, an denen Du Dich orientieren und Deine Inhalte selbst auf ihre Qualität hin überprüfen kannst.
Aus EAT wird EEAT
Wenn es um relevante und qualitativ hochwertige Inhalte geht, dann führt für Content-Marketing Experten kein Weg an Googles EAT-Regeln vorbei. Expertise, Authority und Trustworthiness sind Merkmale, die guter Content in jedem Fall erfüllen muss. Mit folgenden Fragen kannst Du deinen Content schnell überprüfen:
Expertise: Unterstreicht der Content Deinen Expertenstatus?
Authority: Bewegt sich Dein Content in einem Umfeld, in dem sich die ganze Seite typischerweise bewegt?
Trustworthiness: Ist der Content glaubwürdig?
Mittlerweile hat Google noch einen weiteren Punkt fest in den Kriterienkatalog aufgenommen: Experience. Das heißt konkret: Die eigene Erfahrung des Content-Autors beeinflusst die Contentqualität. Erfahrungen aus erster Hand und neuartige Erkenntnisse und Informationen werden demnach besser bewertet als das reine Zusammentragen bereits bekannter Dinge.
Der entscheidende Unterschied
Es gibt allerdings einen großen Unterschied zwischen Panda und Helpful Content Update: Während der Panda – so wie die meisten anderen Updates auch – jede Seite für sich alleinstehend prüft und bewertet, handelt es sich bei letzterem um einen seitenübergreifenden Algorithmus. Das bedeutet: Wird eine Seite von Google als nicht hilfreich eingestuft, kann das im schlechtesten Fall Auswirkungen auf die Rankings der gesamten Website haben. Das hat zur Folge, dass Du nun Deine Website in der Gesamtheit betrachten musst. Hast Du noch ältere und wenig hilfreiche Inhalte auf Deiner Seite, die vor allem für die Suchmaschine geschrieben wurden und womöglich vor einiger Zeit noch gute Rankings erzielen konnten? Dann können diese jetzt Deinen wirklich relevanten und wichtigen Inhalten schaden.
Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Allein durch das Entfernen solcher Inhalte kannst Du bereits Die Sichtbarkeit und Platzierungen Deiner Fokusseiten weiter verbessern – und das, obwohl Du Inhalte entfernst. Klingt erst einmal paradox? Nein. Denn durch das Entfernen von weniger hilfreichen Inhalten signalisierst Du Google, dass Du ausschließlich die Themen auf deiner Seite abhandelst, für die Du Experte bist.
Wie wirkt sich das Helpful Content Update auf Rankings aus?
Gerade im Dezember letzten Jahres – also direkt nachdem das Update weltweit ausgerollt wurde – konnten wir tatsächlich eine deutlich höhere Fluktuation auf Googles Ergebnisseiten feststellen:
Diese Entwicklung hat in den nachfolgenden Wochen allerdings wieder nachgelassen. Es besteht auf jeden Fall kein Grund zur Panik. Jedoch ist unsere Einschätzung, dass dies nicht das letzte Helpful Content Update gewesen sein wird und Google mit Sicherheit zukünftig auch strenger werden wird – und da will niemand auf der Verliererseite stehen.
So schaffst Du hilfreiche Inhalte
Wie erstellst Du im Kampf gegen Rankingverluste nun hilfreiche und ansprechende Inhalte für den Nutzer?
Übersichtliche Struktur
Das Wichtigste für den Nutzer ist, dass er genau das findet, wonach er sucht – und das möglichst schnell. Entsprechend solltest Du Deine Seiten möglichst intuitiv aufbauen, mit einer aussagekräftigen Navigation arbeiten und den User gezielt durch Deine Seite führen.
Hier ein Beispiel, in dem es BMW schafft, dem Nutzer viele nützliche Inhalte bereitzustellen, ohne ihn zu überfordern oder die Seite zu überladen. Eine hervorgehobene Überschrift, eine klickbare Navigation ganz oben, eine weitere Untergliederung zum Durchklicken und dazu Buttons, um sich per Video oder einer weiteren Seite näher über verwandte Themen zu informieren.
Natürliche und empathische Sprache
Neben der Struktur solltest Du vor allem darauf achten, Deinen Content auch so aufzubereiten, dass er den Nutzer nicht nur informiert und ihm weiterhilft, sondern im besten Fall auch unterhält und neugierig auf mehr macht. Verwende also die Sprache, die Du auch in einem persönlichen Gespräch mit dem Leser nutzen würdest und erzähle ihm so eine Art Geschichte, die ihn auf dem Weg zu der Antwort auf seine Frage und darüber hinaus begleitet.
Informativer und aufgelockerter Content
Um Textwüsten zu vermeiden, bietet es sich an, deine Inhalte in unterschiedlichen Formaten aufzubereiten, um Monotonie zu vermeiden und den Content insgesamt aufzulockern. Solche Formate sind beispielsweise:
Infografiken
Videos
Stichpunktlisten
Hervorgehobener Text
Bilder
…
Dazu eignen sich die verschiedenen Formate auch dafür, unterschiedliche Typen von Nutzern abzugreifen. Ein User, der schnell an die wichtigsten Inhalte kommen will, scannt womöglich nur Überschriften und Stichpunktlisten, wohingegen ein Nutzer, der tiefergehende Informationen erhalten möchte, den gesamten Text liest, an einer Infografik hängen bleibt und sich das Video zusätzlich ansieht.
Seiten mit Fokus und interne Verlinkungen
Um Nutzer zusätzlich mit tiefem Wissen zu versorgen, bietet es sich an, Deine Seiten intern miteinander zu verknüpfen. Der einfachste Weg dafür sind interne Verlinkungen. Sie geben nicht nur dem Leser ein besseres Bild über die Struktur der Website, sondern auch der Suchmaschine.
Unser Tipp: Schaffe Übersichtsseiten und Themencluster, zu denen Du einzelne Fokusseiten aufbaust, die sich tiefer mit Teilbereichen dieses Themas beschäftigen, und diese untereinander verlinkst. So kann sich der User zu den Dingen informieren, die ihm am meisten Mehrwert bringen.
Erfahrungswerte aus erster Hand und tiefes Wissen
Als letzten Punkt greifen wir noch einmal die oben genannten EAT-Regeln auf. Nie war es wichtiger, einzigartige und vertrauensvolle Inhalte zu generieren – und das gelingt am besten mit eigenen Erfahrungen. Mit Wissen aus erster Hand kannst Du nicht nur völlig neue Inhalte schaffen, sondern auch Deine Expertise weiter unterstreichen.
Natürlich haben wir auch einige Punkte für Dich, die Du besser vermeiden und worauf Du Deine bestehenden Inhalte unbedingt überprüfen solltest.
Keyword-Stuffing
Als Keyword-Stuffing bezeichnet man die unnatürlich häufige Verwendung eines Keywords. Die Folge: Der Text ist unlesbar, der Nutzer springt ab, Google straft ab und Deine Seite verliert an Sichtbarkeit. Hier ein Beispiel, wann ein Keyword deutlich zu häufig verwendet wird:
Das geht übrigens bereits bei den Meta-Tags los. Das Keyword einmal zu Beginn des Titles zu nennen, reicht Google völlig als Signal aus. Folgendes solltest Du also dringend vermeiden:
Worum geht es hier? Klar, um Markenschuhe. Aber worum geht es genau und welchen Mehrwert bietet die Seite mir als Nutzer tatsächlich? Handelt es sich um einen reinen Online-Shop oder kann ich mich hier zusätzlich über verschiedene Marken informieren? Ist das einem Nutzer nicht sofort klar, springt er zum nächsten Ergebnis und dem Suchergebnis entgeht der Klick.
Lückentexte
Dieser Fehler knüpft an das Thema Keyword Stuffing an. Nur geht es hier nicht um die Keywords selbst, sondern um den Text drumherum. Genauer gesagt um Textabschnitte, in denen ein und derselbe Text lediglich mit verschiedenen Schlüsselwörtern versehen wird. Verschiedene Abschnitte sagen also dasselbe aus und wiederholen sich inhaltlich. Ziel solcher Abschnitte ist es, Texte künstlich in die Länge zu ziehen und mit weiteren Keywords zu bestücken. Das bietet dem Leser allerdings keinen Mehrwert und wird deshalb nun stärker von Google abgestraft.
Unbeantwortete Fragen
Unbeantwortete Fragen haben vor allem ein Ziel: Mit der Seite in den Featured Snippets von Google landen, da sie häufig gestellt werden. Teilweise waren diese dann aber nicht zielführend oder wurden gar nicht beantwortet. Das Ergebnis: enttäuschte Nutzer. Deshalb reagiert Google mit dem Helpful Content Update auch auf diesen Versuch, weit vorne zu ranken, mit konsequenten Abstrafungen. Du solltest also unbedingt nur Fragen stellen, die im nachfolgenden Text auch wirklich beantwortet werden.
Helpful Content Update: Gekommen, um zu bleiben?
Die kurze Antwort: Ja. Noch ist zu wenig Zeit vergangen, um langfristige Auswirkungen des Helpful Content Updates abschätzen zu können. Fakt ist aber, dass definitiv Auswirkungen auf die Rankings zu spüren waren und es nicht das letzte Update dieser Art gewesen sein wird. Google wird strenger und es gibt deutliche Hinweise und Signale dafür, wie wichtig guter Content für Rankings ist und künftig noch mehr sein wird. Deshalb gilt: Texte, die rein für die Suchmaschine geschrieben wurden, müssen weg.
Abschließend noch drei Quick-Tipps, mit denen Du bereits heute starten kannst:
Regelmäßiger Content-Audit: Halte Deine Inhalte so umfangreich und aktuell wie möglich.
No-Gos vermeiden: Lückentexte, unbeantwortete Fragesätze und Keyword Stuffing sind tabu.
Nicht warten, sondern starten: Guter Content braucht Zeit – starte deshalb jetzt im SEO und Content-Marketing durch.
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Über den Autor
Dominik May
SEO & Content Manager
Dominik ist seit Januar 2022 als Digital Marketing Manager bei eMinded vor allem in den Bereichen SEO und Content tätig. Neben dem digitalen Marketing interessiert er sich besonders für Sport, weshalb er auch selbst hin und wieder auf dem Fußballplatz zu finden ist. Zusätzlich sorgen Musik, packende Serien und zwei Familienhunde für die ideale Balance zwischen Herausforderung und Entspannung.
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