AI Overviews – Das Ende von SEO? 

30.05.2025 | Thyra Hultsch | KI, SEO, Trends/News

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Eine Frau vor einer Leinwand mit der Aufschrift Google will do the Googling for you

Unter dem Motto „Google will do the Googling for you” wurden 2024 erstmals die AI Overviews angekündigt. Die AI Overviews sind Goolge’s Produkt aus Zugzwang durch Konkurrenz und einem sich stark weiterentwickelnden Markt für Künstliche Intelligenz. Was zunächst nur für „jeden, außer Europa“ verfügbar war, kam schließlich im März 2025 auch zu uns nach Deutschland.

Seitdem stellen sich Fragen wie: Was bedeutet das für Websitebetreiber, SEOs und Werbetreibende? Wie verändern sich Sichtbarkeit, Klickverhalten und Nutzerführung? Welche Rolle spielt klassische Suchmaschinenoptimierung? Und wie lassen sich SEO- und SEA-Maßnahmen künftig überhaupt noch messen? Unser Blogbeitrag liefert die Antworten.

Was sind AI Overviews?

AI Overviews sind von Google generierte Antworten, die auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) direkt in den Suchergebnissen erscheinen. Sie bieten den Nutzern eine sofortige Zusammenfassung relevanter Informationen.

Der Stichtag für diese wesentliche Änderung in der Google Suche war der 26. März 2025 – ein historischer Tag für alle SEOs und Online Marketing-Begeisterte.

Google-Nutzer kennen bereits Elemente wie Featured Snippets, Sitelinks, FAQs oder den Knowledge Graph (sog. „Rich Results“) – neu ist jedoch die ausführliche Aufbereitung der Inhalte durch Google. „Zero-Click-Search“ ist deshalb kein neuer Begriff unter den SEOs, sondern prägt bereits seit längerem die eigenen Sorgen und Ängste.

Die Herausforderung ist, dass bei der Zero-Click-Search Suchanfragen, auch ohne einen Klick auf die eigene Website, beantwortet werden können. Zusätzlich sorgt die Wahrnehmung von AI Overviews als Blackbox für die Annahme, dass das Ende der klassischen Suchmaschinenoptimierung naht.

AI Overviews – Das Ende der Suchmaschinenoptimierung?

Um die zentrale Frage gleich vorwegzunehmen: Nein, AI Overviews bedeuten nicht das Ende der Suchmaschinenoptimierung. Und nein – SEO ist nicht tot.

Doch wer heute erfolgreich in den Suchergebnissen bestehen will, muss sich auf grundlegende Veränderungen einstellen. Denn mit der Einführung von AI Overviews ändert sich das Spielfeld – und damit auch die Spielregeln.

Nicht nur SEO steht vor einem Wandel. Auch das Feld der bezahlten Anzeigen (SEA) wird sich zwangsweise anpassen – dazu später mehr.

Bevor jedoch Prognosen zur Zukunft von SEO getroffen werden können, lohnt sich ein genauer Blick auf die Mechanik hinter den AI Overviews: Wie funktionieren sie? Welche Inhalte werden übernommen – und warum? Nur wer das versteht, kann bewerten, wie die eigene Content-Strategie künftig angepasst werden muss.

Wie funktionieren AI Overviews?

AI Overviews funktionieren anders als andere LLMs oder Chatbots wie GPT-4 von OpenAI. Klassische LLMs generieren ihre Antworten auf Basis von bereits bestehenden Trainingsdaten und verarbeiten die Daten durch die Tokenisierung und einer anschließenden Vektorisierung. Das Problem dabei ist, dass die verarbeiteten Daten dabei losgelöst von ihrer Quelle verarbeitet werden – sie sind also nur eingeschränkt zitierfähig.  

Die AI Overviews basieren zwar auf einem Sprachmodell, sind jedoch direkt mit Googles Ranking-Systemen verknüpft und darauf ausgerichtet, hochwertige Inhalte aus dem Web zu identifizieren und zusammenzufassen. Dabei liefern sie nicht nur Text, sondern auch relevante Links, um Nutzern weiterführende Informationen bereitzustellen. 

Auch bei der Aufbereitung von Content ist die Funktionsweise der AI Overviews zu beachten: Die Modelle exzerpieren Inhalte aus den Quellen – sind also aufgrund der Natur von KI-Systemen nicht dazu in der Lage zu interpretieren. Das wirkt sich nicht nur auf die Verwendung der Sprache aus, sondern auch auf die Maschinenlesbarkeit durch semantische Marker (HTML-Tags), der Auszeichnung von Trust-Signalen wie Autoren und der Strukturierung des Textes.

Aufbau von AI Overviews

AI Overviews bestehen aus einer KI-generierten Antwort auf eine Suchanfrage, kombiniert mit Verlinkungen zu den relevanten Webquellen. Meist befindet sich anfangs eine kurze Zusammenfassung oder Erklärung. AI Overviews sind außerdem erweiterbar und bieten dadurch auch ausführliche Inhalte, die abschnittsweise anhand von Listen, kurzen Absätzen oder Tabellen aufgearbeitet werden.  

Quellen können in drei Formen zitiert werden: 

  • Im Quellen-Tab auf der rechten Seite (blau hinterlegt)
  • Als Quellen-Marker im Text nach einem Abschnitt
  • Als Paraphrasierung im Text (z.B.: „… wie eMinded.de erklärt.“) 

Wie im Screenshot dargestellt werden bezahlte Anzeigen oberhalb der AI Overviews ausgespielt, weshalb die Auswirkungen auf die Click-Through-Rate nicht stark sein sollte. Organische Ergebnisse werden nach den AI Overviews ausgespielt – eine nachteilige Platzierung – insbesondere wenn zusätzlich Featured  Snippets oder anderen Rich Results (z.B. FAQs) in den SERPs auftauchen.

Beispiel einer Suchergebnisseite mit AI Overview

Ausspielung von AI Overviews

Die Ausspielung von AI Overviews ist von unterschiedlichsten Faktoren abhängig. Grundlegend wichtig sind insbesondere, dass… 

  • … der Nutzer über 18 Jahre alt ist. 
  • … mit dem persönlichen Google-Konto angemeldet ist. 
  • … nicht im Inkognito-Modus gesurft wird. 

Natürlich werden AI Overviews nicht für jede Suchanfrage ausgespielt. Hintergrund sind dabei nicht nur die hohen Kosten für Google, die aufgrund der nötigen Rechenleistung verursacht werden, sondern auch der Fakt, dass bezahlte Anzeigen die Haupteinnahmequelle von Google sind. Zumindest bei Conversion-nahen Suchanfragen ist Google also weiterhin auf den Klick auf eine externe Website angewiesen, um selbst zu profitieren.  

Bei folgenden Suchanfragen ist die Ausspielung von AI-Overviews sehr wahrscheinlich:  

  • Die Suchintention ist informationsorientiert und nicht transaktional, denn Google möchte nicht mit bezahlten Anzeigen konkurrieren. 
  • Long Tail Keywords oder komplexe Fragestellungen.  
  • Vergleichende Fragen (z.B. „Was ist der Unterschied zwischen X und Y?”).  

Dank einer Auswertung von SISTRIX wissen wir außerdem, dass die AI Overviews die Featured Snippets langsam aber sicher ablösen. Bereits Ende März ist der Anteil von Featured Snippets im Vergleich zum Vorjahr von ca. 11 % auf ca. 6 % gefallen. Der Anteil der AI Overviews betrug zu diesem Zeitpunkt über 18 % – Tendenz steigend.

Quellen der AI Overviews

Quellen in den AI Overviews können im Quellen-Tab, als Quellen-Marker oder im Text als Quellen-Paraphrasierung genannt werden – Doch wer wird als Quelle in Erwägung gezogen?  

Die gute Nachricht: Um in die AI Overviews als Quelle aufgenommen zu werden, muss man vorher bereits im organischen Index (gut) ranken. Daraus ergeben sich Synergien zwischen den klassischen SEO und Optimierung für AI Overviews.  

Zu diesem Ergebnis ist Sistrix gekommen:  

  • Bei 37 % kommen alle URLs der AI Overviews exakt so in den Top100-SERPs vor. 
  • Bei 62 % kommen alle Domains der AI Overviews so in den Top100-SERPs vor. 
  • Bei 98 % kommt mindestens eine URL der AI Overviews exakt so in den Top100-SERPs vor. 

Eine weitere Synergie zwischen SEO und den AIOs ist der Punkt Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Nach dem großen Shitstorm über die schlechten AI Overview-Ergebnisse im Jahr 2024 hat Google eines ganz sicher gelernt: Vertraue nur guten Quellen. 

Zu diesem Ergebnis kam auch Sistrix in ihrer Studie:  

  • In den organischen Treffern der UK-SERPs werden 18.404.705 Domains gelistet. 
  • In den Featured Snippets sind es nur noch 491.606 Domains. 
  • In den AI Overviews reduziert sich diese Zahl erneut auf 274.455 Domains.  

Google ist bei der Auswahl der eigenen Quellen also extrem wählerisch und vertraut insbesondere Topdomains – Die Luft an der Spitze ist also noch dünner als im organischen Index.

Auswirkungen von AI Overviews

Die Einführung der AI Overviews verändert nicht nur die Art, wie Inhalte in der Google-Suche dargestellt werden, sondern hat auch spürbare Konsequenzen für SEO, SEA und das Nutzerverhalten insgesamt. Für Website-Betreiber, Content-Marketer und Performance-Manager stellt sich die Frage, wie sich diese neue Darstellung auf Sichtbarkeit, Klickverhalten und Conversion-Pfade auswirkt. 

Während Google betont, dass AI Overviews zu mehr Klicks führen würden, zeichnen erste unabhängige Studien ein anderes Bild. Parallel dazu ist ein regelrechter Hype rund um das Thema AI Overviews zu beobachten – begleitet von einer Vielzahl an Analysen und Einschätzungen. Die aktuelle Datenlage weist jedoch mehrheitlich auf negative Auswirkungen auf die CTR hin. Nur eine untersuchte Studie (siehe unten) zeigt eine positive Entwicklung – allerdings als Ausnahmefall und nur unter bestimmten Umständen. 

Zero Click Search & AI Overviews

Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist das zunehmende Phänomen der Zero Click Searches: Nutzer erhalten die gesuchte Information direkt in den Suchergebnissen – ein Klick auf eine externe Website wird damit überflüssig. 

AI Overviews verstärken diesen Trend erheblich. Die prominent platzierten, KI-generierten Antwortboxen liefern nicht nur prägnante Zusammenfassungen – die Boxen lassen sich ausklappen und bieten auch einen tieferen Einblick in das Thema.  

Malte Landwehr, der Vice President of SEO bei idealo, hat eine Zusammenfassung von mehr als 15 Studien erstellt und die Ergebnisse zusammengefasst:  

  • Die Auswirkungen auf die CTR liegen zwischen +19 % und -85 %
  • Der Durchschnittswert liegt bei -40 % 
  • Der Median liegt bei -38 %  
LinkedIn-Post von Malte Landwehr zur den Ergebnissen seiner Studie zu Zero Click Search

Woher stammen die +19 %?  

Die CTR-Steigerung um +19 % stammt aus einer Studie von Amsive und bezieht sich ausschließlich auf Keywords mit Brandbezug. Es ist die einzige Studie, die einen positiven Einfluss auf die CTR nachweisen konnte.  

Insgesamt zeigt sich: AI Overviews verstärken den Zero-Click-Trend massiv – mit spürbaren Auswirkungen auf die organische Sichtbarkeit und Klickzahlen. Auch wenn vereinzelt positive Effekte auftreten, überwiegt der negative Einfluss deutlich. 
Doch die Auswirkungen beschränken sich nicht nur auf die organische Suche. Auch die Paid-Platzierungen geraten zunehmend ins Visier der generativen KI.  

AI Overviews & bezahlte Anzeigen (SEA) 

Auch im SEA-Bereich lassen sich erste Auswirkungen der neuen AI Overviews beobachten. Laut Analysen von Seer Interactive sinkt die Klickrate (CTR) bezahlter Anzeigen um 12 %, sobald ein AI Overview auf derselben Suchergebnisseite erscheint. Der Grund: Nutzer:innen erhalten die gesuchten Informationen direkt im AIO-Bereich – und klicken seltener auf klassische Anzeigen. 

Aktuell treten AI Overviews bislang vor allem bei informationsgetriebenen, nicht-kommerziellen Suchanfragen auf. Der Anteil an Informationsbezogenen Keywords, die AI Overviews getriggert haben, lag im März 2025 laut einer Semrush Studie bei starken 88.12 %. Laut derselben Studie ist der Anteil an kommerziellen, transaktionalen und navigationalen Keywords seit Januar 2025 leicht gestiegen. 

Beispiel eines AI Overviews mit bezahlten Produktplatzierungen

Um das Ganze zu relativieren: AI Overviews treten derzeit nur bei etwa 7 % der bezahlten Suchanfragen auf und machen lediglich 2,2 % der Gesamtimpressionen aus. Dennoch könnten sie langfristig auch bei kommerziellen Suchanfragen häufiger ausgespielt werden. Google testet in den USA bereits bezahlte Platzierungen innerhalb von AI Overviews. Das Feature habe laut Aussagen von Shashi Thakur, Googles Vice President für Google Ads, bereits sehr positives Nutzerfeedback erhalten.

Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte Google langfristg auch bezahlte Formate innerhalb der Overviews in Europa testen oder ausbauen – insbesondere bei transaktionalen Keywords.  

Für SEA-Manager heißt das: Beobachtung ist Pflicht. 

Content für AI Overviews optimieren – oder nicht?

Google selbst betont: Eine gezielte Optimierung für AI Overviews sei nicht notwendig.  

Doch wer die Funktionsweise der generativen KI versteht, erkennt schnell: Inhalte, die maschinenlesbar, strukturiert und präzise aufbereitet sind, haben deutlich bessere Chancen, von AI Overviews übernommen zu werden. Bevor man sich allerdings auf AI-Overview-Optimierung versteift, gilt es eine zentrale Frage zuerst zu klären:  

Wann wird noch für Menschen geschrieben – und wann für Maschinen? Und über welchen Kanal gelangen die Leser auf den Inhalt?  

Die Unterscheidung ist nicht immer eindeutig, aber der Kontext der jeweiligen Content-Plattform gibt eine klare Richtung vor. Klassische Webseiteninhalte, Whitepaper oder Blogbeiträge, die insbesondere über Newsletter oder LinkedIn Beiträge beworben werden, zielen auf menschliche Leser:innen ab – sie dürfen ausführlicher sein, Storytelling verwenden und emotionaler sein. Hier zählt das Erlebnis beim Lesen, nicht nur die reine Informationsdichte. 

AI-Overview-Content hingegen richtet sich an eine Maschine: Google. Er funktioniert wie ein präziser Datensatz – direkt, neutral, ohne Interpretationsspielraum. Die Faustregel: 

  • Für Menschen schreibt man, wenn das Ziel in Interaktion, Conversion oder Markenbindung liegt. 
  • Für AI Overviews schreibt man, wenn Sichtbarkeit in Googles Antwortbereich das Hauptziel ist – besonders bei informationsgetriebenen Keywords oder Fragen. 

Wir haben einige Tipps rausgesucht, die beim Erstellen von Inhalten für AI Overviews beachtet werden sollten. Dabei überschneiden sich unsere Tipps auch mit altbekannten SEO-Best Practices, die nicht nur für Maschinen gelten:

1. Klare Antworten zuerst 

Antworten sollten am Anfang eines Absatzes stehen – nicht eingebettet in lange Erklärungen. Wer vereinfacht, beschleunigt oder präziser formuliert als andere, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit übernommen. 

2. Saubere HTML-Struktur verwenden 

Semantische Marker wie <h1>, <h2>, <ul>, <table> sowie kurze Absätze ermöglichen der KI eine bessere Zerlegung und Kontextzuweisung der Inhalte.  

3. Fragestellungen in Überschriften einarbeiten

Überschriften im Stil von FAQs (z. B. „Wie funktioniert…?“, „Was ist…?“, „Warum sollte man…?“) bieten maschinell erkennbare Antwortanker und erhöhen die Chancen auf Sichtbarkeit.  

4. Wiederholungen vermeiden

AI Overviews bevorzugen eindeutige, komprimierte Aussagen ohne Redundanzen oder Umschweife.  

5. Autoren kennzeichnen

Nicht nur für Leser sind Autorenangaben ein zentrales Vertrauenselement. Auch Maschinen sind auf Angaben zum Namen, der Rolle bzw. des Berufs, dem Fachgebiet und Verlinkung zu einem Profil (z. B. LinkedIn oder Autorenprofil) angewiesen, um eine Vertrauenswürdigkeit der Inhalte bewerten zu können. Dies kann zum Beispiel mithilfe von strukturierten Daten (Person, Autor) signalisiert werden. 

6. Mobile Darstellung beachten

Da der Googlebot-Crawler ein Smartphone imitiert, müssen gerade Tabellen, Boxen und Listen mobil fehlerfrei lesbar sein. Saubere Umbrüche und responsives Design sichern die technische Lesbarkeit. 

7. Echten Mehrwert liefern

Empfehlungen, Entscheidungshilfen und konkrete Tipps oder Beispiele machen Inhalte nicht nur für echte Nutzer hilfreich, sondern auch attraktiver für Googles Systeme. Die eigenen Inhalte sollten sich in irgendeiner Form vom „Einheitsbrei“ der Konkurrenz abheben, um Google einen Grund zu geben, den eigenen Inhalt zu zitieren. Mittelmaß-Content kann Google nun selbst generieren – wichtig ist, darüber hinaus zu denken.  

Google AI Overviews auswerten und messen

Die Auswertung von AI Overviews über die Google Search Console ist aktuell nur eingeschränkt möglich. Der Grund: Google unterscheidet derzeit nicht zwischen Impressionen und Klicks aus den AI Overviews und denen aus klassischen organischen Suchergebnissen. Es gibt aktuell also keine separate Metrik für AI Overviews – alle Daten fließen in die bekannten Gesamtzahlen des Leistungsberichts ein. 

Diese Praxis ist nicht neu. Bereits bei der Einführung von Featured Snippets – dem ersten großen „Zero-Click“-Phänomen – wurde in der Search Console auf dieselbe Weise verfahren. Google bleibt also seiner bisherigen Methodik treu. 

Trotzdem lässt sich über die Search Console ein erstes Gefühl für mögliche Veränderungen gewinnen. Insbesondere Unternehmen, die stark auf informationsbezogene Keywords setzen – etwa über einen aktiven Blog – könnten die Auswirkungen von AI Overviews schneller und deutlicher erkennen. Im Gegensatz dazu dürften Marken-getriebene Unternehmen oder E-Commerce-Shops mit stark transaktionalen Keywords weniger stark betroffen sein. 

Hinzu kommt: Der Rollout-Zeitraum im April erschwert die Analyse zusätzlich. Durch Osterferien und Feiertage ist dieser Monat ohnehin ein Ausreißer – vor allem für B2B-Unternehmen ist es wichtig, saisonale Effekte bei der Interpretation der Daten zu berücksichtigen. Beobachtet werden sollte daher insbesondere: Steigen die Impressionen, während die Klicks zurückgehen, kann das ein Hinweis auf eine vermehrte Ausspielung über AI Overviews sein. 

Graph aus der Google Search Console zu Klicks, Impressionen und CTR

Bei der Interpretation und Auswertung der Performance gilt es insbesondere in den nächsten Monaten folgende Punkte zu beachten:  

  • Leads im Blick behalten:  

Klicks zu generieren, ist nicht das einzige Ziel. Entscheidend ist, wie sich AI Overviews auf die generierten Leads und somit auf die Unternehmensziele auswirken. Wichtig ist, dass trotz sinkender Klickzahlen konstant Anfragen oder Conversions erzielt werden sollten, um das übergeordnete Ziel zu verfolgen: den Unternehmenserfolg. 

  • Kanalübergreifende Performance auswerten:  

Es ist möglich, dass AI Overviews als früher Touchpoint im Entscheidungsprozess wirken – ohne dass ein direkter Websitebesuch stattfindet und somit auch keine Webanalyse diesen Kontakt erfassen kann. Die Sichtbarkeit in einem AI Overview kann jedoch die Markenbekanntheit steigern und Nutzer potenziell vorqualifizieren. Gelangen diese später über transaktionale Keywords – häufig über Ads bespielt – zurück zur Marke, profitieren insbesondere untere Funnel-Stufen von der vorausgehenden Präsenz. Solche Effekte würden oft unsichtbar bleiben, wenn nur auf direkte Interaktionen geachtet oder Brand-Traffic aus Analysen ausgeschlossen wird. 

Alternative: Externe Tools nutzen

Wer präzisere Hinweise zur Ausspielung sucht, kann auf externe SEO-Tools zurückgreifen. Aktuell unterstützen zum Beispiel diese Anbieter die Erkennung von AI Overviews: 

  • Sistrix 
    Zeigt an, ob zu einem Keyword ein AI Overview ausgespielt wird. Wichtig: Es wird nicht angezeigt, ob die eigene Seite darin erscheint. Dieses Feature ist seit dem 12. Mai 2024 verfügbar. Ob eine eigene Ausspielungsanalyse folgt, bleibt abzuwarten. 
  • Semrush 
    Liefert ebenfalls Hinweise zur Sichtbarkeit von AI Overviews bei bestimmten Keywords. 
  • SE Ranking 
    Bietet fortgeschrittene Funktionalitäten zur Identifikation von AI Overviews in den SERPs. Es wird gezeigt, welche der Keywords AIOs auslösen, ob der eigene Content in den AI Overviews auftaucht, wie oft Wettbewerber genannt werden und wie sich die Sichtbarkeit im Zeitverlauf verändert.  
     

Da sich das Thema rasant weiterentwickelt, lohnt es sich, regelmäßig aktuelle Einschätzungen zu verfolgen – beispielsweise von Johannes Beus (Sistrix) auf LinkedIn. So bleibt man auf dem Laufenden, welche Tools künftig welche Daten liefern und ob Google selbst noch nachbessert.

Fazit: AI Overviews bestimmen die Zukunft der SEO

Mit der Einführung von AI Overviews beginnt ein neues Kapitel im organischen Suchverhalten. Auch wenn viele Auswirkungen heute noch schwer messbar sind, gilt: SEO verändert sich – und mit ihr die Anforderungen an Inhalte, Autorität und Sichtbarkeit. 

Was jetzt zählt: 

  • Performance analysieren: Beobachten, wo AI Overviews erscheinen, welche Inhalte übernommen werden und ob das Auswirkungen auf Sichtbarkeit, Conversions oder Traffic hat – auch kanalübergreifende Auswirkungen sind möglich. 
  • Marke und Autorität aufbauen: Wer als vertrauenswürdig gilt, wird häufiger berücksichtigt. Expertise, Autorenprofile, Content-Hub und Cross-Channel-Strategien werden wichtiger denn je. 
  • Content Marketing neu denken: Inhalte brauchen nicht nur Tiefe, sondern auch Struktur. Wer sich beim Erstellen von AIO-Inhalten ausprobieren möchte, sollte weg vom reinen Storytelling, hin zu präzise gegliederten Informationen. 
  • Zielgruppe bleibt entscheidend: AI-Overview-Optimierung ist kein Selbstzweck. Wenn die Zielgruppe auf ausführliche Inhalte oder emotionale Ansprache angewiesen ist, sollte man keinesfalls zwingend der Logik von AIO folgen. 
  • Nicht resignieren: Google wird auch ohne den eigenen Content Antworten liefern. Die Frage ist nicht, ob man mitmacht – sondern wie. Passivität bedeutet Sichtbarkeitsverlust. 

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Veränderung ist nicht gleichbedeutend mit Verdrängung. Auch nach der Einführung von Featured Snippets, Hotelboxen oder Flugpreisvergleichen existieren Plattformen wie Skyscanner oder Expedia weiter – sie haben sich angepasst: Die Spielregeln ändern sich, nicht das Spiel selbst. 

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Über den Autor
eminded
Thyra Hultsch

SEO & Content Managerin

Thyra’s Traum, Kreativität und Technologie zu vereinen, hat sich bei eMinded als SEO und Content Managerin erfüllt. Neben Websites, spannenden Inhalten und technischen Analysen schlägt ihr Herz außerdem für alle Vierbeiner, gute Musik und den Sport. Findet man sie nicht vor dem Laptop hat man gute Chancen sie im Gym, draußen in der Natur mit ihrem Hund oder auf der Couch anzutreffen.

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