How-To: Leadgenerierung mit Facebook Lead Ads

19.03.2025 | Uli Zimmermann | Facebook / Instagram

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Seit einigen Jahren ermöglicht Facebook Unternehmen mit Lead Ads eine effiziente Möglichkeit, qualifizierte Leads direkt auf der Plattform zu gewinnen – ohne dass Nutzer eine externe Website besuchen müssen. Doch wie genau funktioniert dieses Anzeigenformat, und welche Schritte sind notwendig, um eine erfolgreiche Lead Ad zu erstellen? In diesem Artikel erklären wir alles Wichtige rund um Facebook Lead Ads.

Wie funktionieren Facebook Lead Ads?

Optisch sehen Facebook Lead Ads im Newsfeed aus wie herkömmliche Werbeanzeigen. Der entscheidende Unterschied zeigt sich nach dem Klick: Statt auf eine externe Website weitergeleitet zu werden, öffnet sich direkt in der Facebook-App ein Formular. Hier können Nutzer ihre Kontaktdaten wie Name und E-Mail-Adresse angeben – oft sogar vorausgefüllt mit den Profildaten.

Zusätzlich lässt sich eine Kontextkarte einfügen. Diese erscheint zwischen Anzeige und Formular und kann genutzt werden, um weitere Informationen bereitzustellen. Zum Beispiel könnte ein Autohaus hier Details zu einem neuen Modell zeigen oder eine Versicherung die wichtigsten Vorteile ihres Tarifs hervorheben.

How-To: Leadgenerierung mit Facebook Lead Ads

Welchen Vorteil bieten Lead Ads?

Facebook ist seit Jahren eine wichtige Quelle zur Leadgenerierung. Vor den Lead-Ads mussten Werbetreibende den Umweg über eine extra Landingpage gehen, der einige Nachteile mit sich bringt:

  • Jede Weiterleitung zu einer externen Website erhöht das Risiko, dass Nutzer abspringen.
  • Schlechte Netzverbindungen oder langsam ladende Seiten führen zu Frustration.
  • Viele Webseiten sind nicht für mobile Geräte optimiert, was die Benutzererfahrung verschlechtert und zu hohen Absprungraten führt.

Durch das neue Anzeigenformat muss der User die Anwendung zum Abschluss eines Leads nicht mehr verlassen, wodurch die Ladezeit drastisch verringert wird. Das führt dazu, dass Leadkampagnen wesentlich effizienter auf Mobilgeräten ausgespielt werden können.

Aber Lead Ads bieten auch einige Vorteile, die für Desktop und Mobile gleichermaßen interessant sind.

Der User bewegt sich die ganze Zeit auf einer gewohnten, ihm vertrauten Benutzeroberfläche. Der Aufwand, sich auf einer fremden Website zurechtfinden zu müssen, entfällt. Die einzelnen Felder des Lead-Formulars sind außerdem bereits automatisch mit den Daten aus dem Userprofil vorausgefüllt.

Lead Ads machen den Prozess vom Klick bis zum Abschluss des Leads für den User so einfach und angenehm wie möglich, was nachweislich eine hohe Conversionrate begünstigt.

Da Lead Ads direkt in Facebook integriert sind, entfällt die Notwendigkeit, eine separate Landingpage zu erstellen. Das spart Zeit, Kosten und reduziert technische Hürden.

Welche Besonderheiten gibt es bei der Erstellung von Lead Ads?

Kampagneneinstellungen

Die Erstellung einer Lead-Kampagne beginnt im Facebook Werbeanzeigenmanager. Hier muss zunächst eine neue Kampagne angelegt und als Kampagnenziel „Leads“ ausgewählt werden. Dieser Schritt ist essenziell, da Lead-Formulare nur mit diesem Kampagnentyp kompatibel sind.

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Targeting

Bei den Targetingoptionen gibt es keine Unterschiede zu „normalen“ Facebook Ads. Auch hier sollten verschiedene Zielgruppen gegeneinander getestet werden – zum Beispiel Lookalike Audiences, die eigenen Facebook Fans oder demografie-/interessensbasierte Zielgruppen.

Platzierungen

Während Facebook Lead Ads ursprünglich nur im mobilen News Feed und auf Instagram ausgespielt werden konnten, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Platzierungsmöglichkeiten. Neben dem klassischen Facebook News Feed, der sowohl mobil als auch auf dem Desktop verfügbar ist, können Lead Ads auch in Instagram Feeds und Stories, im Facebook Marketplace und sogar als Werbeanzeigen im Facebook Messenger erscheinen.

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Gebote

Facebook lässt uns die Wahl, ob auf Leads oder Klicks manuell oder automatisch optimiert werden soll. Grundsätzlich empfehlen wir für die volle (Kosten-)Kontrolle immer eine manuelle Optimierung.

Die Gebote sollten immer knapp 1,5 mal so hoch sein, wie das von Facebook vorgeschlagene Maximalgebot. So werden die Anzeigen anfangs präferiert ausgespielt, sodass schnell genug Daten gesammelt werden um mit der Optimierung der Kampagne beginnen zu können.

Werbeanzeige

Die Werbeanzeige wird beinahe genauso erstellt, wie jede beliebige andere Newsfeed Ad. Da bei Lead Ads das Lead-Formular an die Stelle der Zielseite rückt, kann keine Ziel-URL angegeben werden.

Auf derselben Seite wie die Anzeigengestaltung, befindet sich auch die Möglichkeit, das Lead-Formular zu erstellen oder ein vorhandenes Formular auszuwählen.

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Das Lead-Formular erstellen

Das Lead-Formular ist das Herzstück einer Facebook Lead Ad und sollte mit Bedacht erstellt werden, da es maßgeblich darüber entscheidet, wie viele Nutzer ihre Daten tatsächlich übermitteln. Die Erstellung des Formulars erfolgt direkt im Werbeanzeigenmanager während der Anzeigengestaltung.

Formularname und Formulartyp auswählen

Im ersten Schritt muss dem Formular ein Name vergeben und der Formulartyp ausgewählt werden. Facebook bietet hierbei drei verschiedene Optionen an, die sich je nach Kampagnenziel unterscheiden.

Screenshot der Formularerstellung für Facebook Lead Ads. Der Nutzer befindet sich im Schritt "Formulartyp" und kann die Art des Formulars für die Kampagne auswählen. Ein Formularname ist voreingestellt: „Unbenanntes Formular 18.03.25, 15:22“. Drei Formulartypen stehen zur Auswahl: Höheres Volumen (schnelles Ausfüllen auf Mobilgeräten, ist ausgewählt), Höhere Absicht (mit zusätzlichem Bestätigungsschritt für Nutzer), Hochwertige Gestaltung (enthält Bilder, Messaging und optionale Produktdetails). Links befindet sich eine Schritt-Navigation mit den Punkten: Intro, Fragen, Datenschutzrichtlinien und Ende.

Begrüßung des Nutzers

Nun kann eine Begrüßung hinzugefügt werden, die den Nutzer über das Angebot informiert, bevor er das eigentliche Formular ausfüllt. Hierbei besteht die Möglichkeit, ein individuelles Hintergrundbild sowie einen kurzen Begrüßungstext einzufügen. Ein klarer und überzeugender Einstieg kann dabei helfen, die Conversion-Rate zu steigern, indem das Interesse des Nutzers direkt geweckt wird.

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Das eigentliche Formular

Das Lead-Formular besteht aus verschiedenen Eingabefeldern, in denen der Nutzer seine Kontaktdaten hinterlassen kann. Standardmäßig sind Felder wie Name und E-Mail-Adresse vorausgefüllt, aber es besteht die Möglichkeit, weitere Fragen hinzuzufügen. Facebook bietet dafür verschiedene Fragetypen wie Multiple-Choice, offene Fragen oder bedingte Antworten an.

Hier gilt jedoch: Je kürzer und einfacher das Formular, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es abgeschickt wird. Es sollte gut überlegt sein, welche Informationen man einholt. Während eine E-Mail-Adresse für eine spätere Kontaktaufnahme in den meisten Fällen ausreicht, könnten zusätzliche Felder wie Telefonnummer oder Unternehmensgröße dazu führen, dass Nutzer abspringen, weil ihnen der Aufwand zu groß erscheint.

Screenshot der Fragen-Einstellung in einem Facebook Lead Ad-Formular. Ein Dropdown-Menü zur Frage hinzufügen-Option ist geöffnet, mit folgenden Auswahlmöglichkeiten: Multiple-Choice-Frage (zur Kategorisierung und Filterung von Leads), Kurze Antwort (für kurze, offene Texteingaben), Bedingte Antwort (Antwortmöglichkeiten basierend auf vorherigen Antworten), Terminabfrage (Interessenten können einen Termin anfragen). Oben wird ein Hinweis zur bedingten Logik angezeigt, die es ermöglicht, Leads basierend auf vorherigen Antworten zu filtern. Rechts ist eine Vorschau des Formulars mit vorausgefüllten Kontaktinformationen (E-Mail, vollständiger Name) und einem "Continue"-Button zu sehen.

Datenschutzinformationen

Da es sich bei Lead Ads um eine Datenerhebung handelt, muss das Formular einen Datenschutzhinweis enthalten. Facebook verlangt, dass Unternehmen einen Link zur eigenen Datenschutzerklärung angeben. Optional kann ein zusätzlicher Disclaimer ergänzt werden, falls beispielsweise eine ausdrückliche Zustimmung für den Erhalt von Newslettern oder Marketingmitteilungen eingeholt werden soll.

Screenshot der Datenschutzrichtlinien-Einstellung für ein Facebook Lead Ad-Formular. Nutzer können einen Link zur eigenen Datenschutzerklärung hinzufügen und einen eigenen Disclaimer einfügen. Rechts zeigt die Vorschau die Datenschutzprüfung mit Links zu Facebooks Datenrichtlinie und der Unternehmens-Datenschutzerklärung, sowie einen "Submit"-Button.

Dankeschön-Seite und nächste Schritte

Nach dem Absenden des Formulars gelangt der Nutzer auf eine abschließende Seite, auf der er über die nächsten Schritte informiert wird. Hier kann sich ein kurzer Dankestext lohnen, um dem Nutzer zu vermitteln, dass seine Anfrage erfolgreich übermittelt wurde. Zusätzlich kann hier ein Call-to-Action eingefügt werden, etwa ein Link zur Website, um weitere Informationen bereitzustellen oder den Nutzer direkt zur nächsten Interaktion zu bewegen.

Screenshot eines Online-Formular-Erstellers mit dem Abschnitt 'Nachricht für Leads'. Die Überschrift lautet 'Thanks, you're all set.', gefolgt von einer Beschreibung: 'You can visit our website or exit the form now.'. Es gibt Auswahlmöglichkeiten für eine zusätzliche Maßnahme, darunter 'Zur Website', 'Datei ansehen' und 'Unternehmen anrufen'. Auf der rechten Seite wird eine Vorschau der Nachricht angezeigt, die nach dem Absenden des Formulars erscheint.

Danach muss nur noch auf den Button „Formular erstellen“ geklickt werden und das Lead Formular ist angelegt. 

Wo sind die Datensätze zu finden?

Sobald die Kampagne live ist, sollte es nicht lange dauern, bis im Werbekonto angezeigt wird, dass die ersten Leads eingetrudelt sind.

Die Datensätze sind zugegeben etwas schwer zu finden. Es gibt 2 verschiedene Arten, wir ihr auf eure Leads zugreifen könnt:

Über die Business Suite:

In der Business Suite gelangt man über den Reiter „Alle Tools“ und dann über die Auswahl Instant-Formulare beim Punkt Werbung zu den Leads. Diese können dann einfach durch einen Klick auf „Herunterladen“ geladen werden.

Screenshot einer Benutzeroberfläche mit einer Zeile zu einem 'B2B Whitepaper'. Der Status ist 'Aktiv', das Erstellungsdatum ist der 11.06.2019 um 12:21. Es gibt 0 aktive Einträge und 3 abgelaufene. Der Zugriff ist 'Eingeschränkt'. Rechts befinden sich zwei Buttons: 'Herunterladen' und 'Bewerben'.

Über den Werbeanzeigenmanager:

Über den Reiter Werbeanzeigen lässt sich in der Ergebnisspalte „Lead auf Facebook“ auswählen. Es öffnet sich ein Popup-Fenster, in dem ein Datumsbereich und der Dateityp festgelegt werden kann, bevor die Leads heruntergeladen werden.

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Wenn viele verschiedene Anzeigengruppen und Werbeanzeigen live sind, kann der zweite Weg schnell sehr kompliziert und unübersichtlich werden. Darum empfehlen wir immer, den Weg über die Business Suite zu gehen.

Mit Facebook Lead Ads zu mehr Leads

Ein gut optimiertes Lead-Formular ist entscheidend für den Erfolg einer Facebook Lead Ad. Je einfacher und klarer das Formular gestaltet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer ihre Daten übermitteln. Dabei kommt es auf die richtige Balance an: Zu viele Felder schrecken ab, zu wenige können die Qualität der Leads beeinträchtigen. Wer diese Faktoren im Blick behält, erhält mit Facebook Lead Ads mehr und qualitativ hochwertigere Leads.

Als erfahrene Meta Ads Agentur unterstützen wir gerne bei der Erstellung von Lead Ads oder stehen beratend zur Seite. Sprich uns einfach an!

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Über den Autor
eminded
Uli Zimmermann

Geschäftsführer

Uli ist Gründer und Geschäftsführer der eMinded. Seit er Mitte der 90er Jahre seine erste Website gebaut hat, ist er internetsüchtig. Das Online Marketing hat ihn 2007 in seinen Bann gezogen und seitdem nicht mehr losgelassen.

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