Content Audit zur besseren Sichtbarkeit: Strategien, Tools & konkrete Schritte

09.04.2025 | Sarah Vente | Content Marketing

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Content-Marketing lässt sich oft deutlich effizienter gestalten, indem vorhandene Inhalte analysiert und gezielt optimiert werden. Anstatt kontinuierlich neue Themen zu entwickeln, ist ein strukturierter Content Audit eine wirkungsvolle Methode, um das volle Potenzial bestehender Inhalte auszuschöpfen. Besonders in einem wettbewerbsintensiven Umfeld wie dem Content-Marketing ist es entscheidend, die Performance einzelner Inhalte genau zu kennen und datenbasiert weiterzuentwickeln. Im folgenden Beitrag wird erläutert, was unter einem Content Audit zu verstehen ist, welche Ziele damit verfolgt werden und welche Schritte für eine fundierte Analyse erforderlich sind. 

Was ist ein Content Audit? 

Content der vor wenigen Jahren noch aktuell war, ist heute vielleicht überhaupt nicht mehr relevant. Damit eine Website mit der Zeit nicht zu einer Ansammlung irrelevanter Themen verkommt, sollte in regelmäßigen Abständen eine „Inventur“ durchgeführt werden – also ein Content Audit. In einer umfassenden Analyse werden alle bestehenden Inhalte einer Seite erfasst und auf ihre Performance überprüft und bearbeitet. Auf diese Weise werden wertvolle Informationen zu performancestarken Themen gesammelt, auf deren Basis eine fundierte Content-Marketing-Strategie entstehen kann. In unserem Artikel zum Content Marketing im B2B zeigen wir Best Practices für die optimale Content-Planung. 

Warum ist ein Content Audit für die Content-Strategie wichtig?

Ein Content Audit liefert wertvolle Erkenntnisse, um die Content-Strategie langfristig erfolgreich zu gestalten. Es geht nicht nur darum, Inhalte zu bewerten, sondern gezielt Optimierungspotenziale zu identifizieren. Drei zentrale Gründe sprechen für den regelmäßigen Einsatz eines Content Audits: 

Veraltete Inhalte identifizieren und aktualisieren

Inhalte verlieren mit der Zeit an Relevanz – sei es durch veränderte Suchintentionen, neue Entwicklungen im Themengebiet oder technische Aspekte wie veraltete Daten. Ein Content Audit hilft dabei, solche Inhalte zu identifizieren und gezielt zu überarbeiten oder zu entfernen. Es ist wichtig die Inhalte aktuell zu halten, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen.

Keyword-Kannibalisierung vermeiden 

Wenn mehrere Seiten auf dasselbe Keyword optimiert sind, kann es zu interner Konkurrenz kommen – sogenannte Keyword-Kannibalisierung. Dies schwächt die Rankings aller betroffenen Seiten. Ein Audit macht solche Überschneidungen sichtbar und schafft die Grundlage für strategische Anpassungen. 

Verbesserung der User Experience (UX) 

Ein strukturierter und aktueller Content-Bestand sorgt für eine bessere Orientierung und ein positives Nutzungserlebnis. Inhalte, die klar gegliedert, relevant und aktuell sind, tragen dazu bei, Absprungraten zu senken, die Verweildauer zu erhöhen und letztlich auch die Conversion-Rate positiv zu beeinflussen. 

Vorgehensweise: 3 Schritte für einen erfolgreichen Content Audit 

Die Analyse der gesamten Inhalte einer Website bringt einige Herausforderungen mit sich. Damit der Audit zu einem Erfolg wird, haben sich diese drei Schritte in der B2B-Praxis bewährt: 

1. Realistische Zielsetzung festlegen 

Um den Erfolg bewerten zu können, ist das Festlegen konkreter Ziele entscheidend. Welche Ziele führen zu Optimierungspotenzial? Steht der Ausbau der Leadgenerierung im Vordergrund? Soll die Bekanntheit der Marke (Brand) gesteigert werden? Ziele sollten so genau wie möglich definiert werden und schaffen dadurch eine solide Grundlage für das weitere Vorgehen. 

2. Bestandsaufnahme: Der quantitative Content Audit 

Im zweiten Schritt folgt die eigentliche Bestandsaufnahme – der sogenannte quantitative Content Audit. Hierbei werden alle Daten zum Content auf der Website zusammengetragen, die für die spätere Interpretation benötigt werden. Als Datei-Typ für diese Daten eignen sich Excel-Tabellen, um durch die Filteroptionen die Organisation und Analyse der Datenbasis zu erleichtern. Für einen aussagekräftigen quantitativen Content Audit dürfen folgende Daten nicht fehlen: 

  • URL 
  • Wortanzahl 
  • Meta-Title 
  • Meta-Description 
  • H1-, H2- und H3-Überschriften 
  • Click-Through-Rate (CTR) 
  • Impressions 
  • Seitenaufrufe 
  • Verweildauer 
  • Rankings 
  • externe und interne Links 
  • Erstellungsdatum 
  • Datum des letzten Updates 
  • Social-Media-Interaktionen 

Mithilfe verschiedener Online-Marketing-Tools können die einzelnen Datenwerte in Kürze erhoben werden, ohne auf das manuelle Sammeln der Daten angewiesen zu sein. Hier finden sich die wichtigsten Tools im Überblick.

Sind alle Datenquellen in einer Excel-Tabelle zusammengefasst, werden die Informationen nach Hauptzielen sortiert. Soll der Traffic bestimmter Seiten erhöht werden, macht es Sinn, alle URLs mit vielen Impressions bei gleichzeitig vergleichsweise geringer Klickrate herauszufiltern. Um bei diesen Inhalten die Anzahl der Klicks zu erhöhen, zeigt eine Umgestaltung des Snippets oftmals eine Verbesserung.  

3. Analyse: Der qualitative Content Audit 

Der letzte Schritt des Content Audits beinhaltet die qualitative Analyse des bestehenden Datensatzes. Die Analyse folgender Metriken hat sich dabei bewährt: 

  • Format: Bieten die vorhandenen Inhaltsformate genügend Interaktionsmöglichkeiten für die jeweilige Zielgruppe? Dabei ist sicherzustellen, dass nicht nur alle relevanten Informationen bereitgestellt werden, sondern diese auch in einer den Erwartungen entsprechenden Form aufbereitet sind. Bei beratungsbezogenen Themen empfiehlt sich beispielsweise die Integration eines Kontaktformulars. Geht es um Preisinformationen, kann ein Preisrechner zur besseren Orientierung beitragen. 
  • Nutzererlebnis: Eine hohe Absprungrate („Bounce Rate“) kann auf mangelnde Nutzerfreundlichkeit oder auf Inhalte hindeuten, die nicht den Erwartungen entsprechen. Solche Kennzahlen geben Hinweise auf Optimierungsbedarf im Bereich Usability und Relevanz. 
  • Klicks: Welche Inhalte erzielen besonders hohe Klickraten? Ein Blick auf solche Daten kann Aufschluss darüber geben, welche Content-Formate, Längen oder Themen besonders gut ankommen. Dadurch lassen sich Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer systematisch erkennen und strategisch nutzen. 
  • Aktualität: Inhalte, die nicht nur alt, sondern inzwischen veraltet sind – etwa vergangene Events oder abgelaufene Terminankündigungen – sollten entfernt oder entsprechend überarbeitet werden. Dies sorgt für mehr Relevanz und Aktualität im Content-Bestand. 
  • Mehrwert: Inhalte sollten einen klaren Mehrwert für die Zielgruppe bieten. Besonders effektiv ist eine thematische Abdeckung entlang der gesamten Customer Journey – von der Informationsphase bis zur Entscheidungsfindung. 
  • Überflüssige Elemente: Mehrfache Inhalte zum gleichen Thema führen zu Redundanz und möglicher Keyword-Kannibalisierung. Solche Überschneidungen sollten identifiziert, zusammengeführt und inhaltlich konsolidiert werden – unter Berücksichtigung der relevanten Hauptkeywords. 
  • Leserfreundlichkeit: Gut strukturierte Inhalte mit klarer Gliederung, unterstützenden Grafiken oder Aufzählungen erleichtern die Informationsaufnahme. Ein gut strukturierter Lesefluss erhöht die Verständlichkeit und trägt insgesamt zu einem besseren Nutzererlebnis bei. 
  • Call-to-Action: Klare Handlungsaufforderungen am Ende eines Inhalts steigern nachweislich die Interaktionsrate. Ob Kontaktaufnahme, Angebotsanfrage oder Download – durch gezielte CTAs lässt sich der Content in den Gesamtkontext der Conversion-Ziele einbetten. 

Welche Tools sind bei einem Content Audit sinnvoll? 

Ein effektiver Content Audit basiert auf fundierten Daten – dafür sind geeignete Tools unerlässlich. Sie unterstützen bei der systematischen Erfassung, Bewertung und Optimierung von Inhalten. Je nach Zielsetzung kommen unterschiedliche Werkzeuge zum Einsatz, die sowohl technische als auch inhaltliche Aspekte beleuchten: 

1. Google Analytics & Google Search Console 

Diese beiden kostenlosen Google-Tools bilden die Grundlage für die Performance-Analyse. Während Google Analytics Auskunft über Nutzerverhalten, Verweildauer und Absprungraten gibt, liefert die Search Console wertvolle Daten zu Suchanfragen, Klicks, Impressions und Rankings einzelner Seiten. 

Google Analytics und Google Search Console Logo links und rechts sitzt Laptop

2. Screaming Frog SEO Spider 

Dieses Crawling-Tool ermöglicht eine technische Analyse der Website. Es identifiziert unter anderem defekte Links, fehlende Meta-Daten, zu lange Ladezeiten oder Duplicate Content – Faktoren, die Einfluss auf die Sichtbarkeit und Nutzerfreundlichkeit haben. 

Screenshot von Screaming Frog und ein schreiender Frosch

3. SEO-Tools wie SISTRIX, Ahrefs oder SEMrush 

Für eine tiefere Keyword- und Wettbewerbsanalyse sind professionelle SEO-Suiten hilfreich. Sie zeigen an, für welche Keywords Inhalte ranken, wie sich Rankings im Zeitverlauf entwickeln und wo Optimierungspotenzial besteht. Zudem lassen sich mit diesen Tools auch Content-Gaps im Vergleich zur Konkurrenz aufdecken. 

Sistrix, Semrush und ahrefs Logo

4. Content-Management-Tools & Tabellen 

Zur strukturierten Auswertung und Kategorisierung der Inhalte eignen sich einfache Tools wie Excel oder Google Sheets. Sie ermöglichen es, große Datenmengen zu sichten, zu bewerten und gezielt Handlungsmaßnahmen zu dokumentieren. 

Zeitpunkt & Intervalle des Content Audits 

Unabhängig vom genauen Zeitpunkt sollte ein Content Audit in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Je nach Websitegröße variiert der Aufwand und somit auch der Turnus dieser ausführlichen Analyse. Hier gilt: je mehr Seiten die zu untersuchende Domain umfasst, desto größer können auch die Intervalle des Audits sein.   

Regelmäßigkeit als Erfolgsfaktor 

Für etablierte Websites empfiehlt sich ein Audit in regelmäßigen Intervallen – etwa halbjährlich oder jährlich. Bei größeren Portalen oder sehr aktiven Blogs kann auch ein vierteljährlicher Rhythmus sinnvoll sein. Dabei kann zwischen einem vollständigen Audit und einem Teil-Audit unterschieden werden: Während bei einem vollständigen Audit das gesamte Content-Portfolio überprüft wird, konzentrieren sich Teil-Audits auf bestimmte Kategorien, Themen oder Formate. 

Anlässe für einen außerplanmäßigen Audit 

Neben festen Zyklen können auch bestimmte Ereignisse einen Content Audit erforderlich machen. Dazu zählen etwa größere Google-Updates, gravierende Änderungen im Nutzerverhalten oder neue geschäftliche Ausrichtungen. Auch ein anhaltender Traffic-Rückgang oder steigende Absprungraten sind klare Indikatoren für akuten Handlungsbedarf. 

Fazit: Content Audit als Grundlage für eine erfolgreiche Content-Strategie 

Content Audits gehören zu den zentralen Maßnahmen einer erfolgreichen Content-Marketing-Strategie. Durch die regelmäßige Analyse lässt sich nicht nur die Performance bestehender Inhalte bewerten, sondern auch fundierte Schlüsse für die strategische Ziel- und Weiterentwicklung ziehen. Ob es um das Entfernen irrelevanter Inhalte, die Optimierung von Seiten mit hohem Conversion-Potenzial, die Priorisierung bestimmter Themen oder das Erschließen neuer Content-Bereiche geht – ein strukturierter Audit schafft die Grundlage für datenbasierte Entscheidungen. In Kombination aus quantitativer Bewertung und qualitativer Analyse entsteht so ein effektives Instrument, um Content gezielt auszurichten, Nutzerbedürfnisse besser zu bedienen und langfristig Sichtbarkeit sowie Reichweite zu steigern. 

Noch Fragen? Wir als SEO-Agentur unterstützen beim nächsten Content Audit!

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Über den Autor
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Sarah Vente

Sarah Vente ist als Werkstudentin bei eMinded tätig und unterstützt in den unterschiedlichsten Bereichen. Neben dem Studium verbringt sie ihre Freizeit am liebsten mit sportlichen Aktivitäten wie Volleyball oder Schifahren in ihrer Heimat Tirol.

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