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Was genau ist Affiliate Marketing und lohnt sich das für mich?

26.10.2016 | Uli Zimmermann | Online Marketing

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Affiliate Marketing ist eine der ältesten Online-Marketing-Formen und basiert auf Performance. Das bedeutet, dass im Gegensatz zu Werbeformen, die lediglich Imagezwecken oder dem Aufbau von Reichweite dienen, hier eine konkrete Reaktion des Users auf ein Werbemittel im Vordergrund steht.

Im Allgemeinen beschreibt Affiliate Marketing zunächst einmal nur die Zusammenarbeit zwischen einem Händler (auch Merchant oder Advertiser genannt) und einem beziehungsweise mehreren Webseitenbetreibern, den sogenannten Affiliates oder Publishern. Ausschlaggebend ist, dass im Affiliate Marketing eine erfolgsabhängige Vergütung im Zentrum einer solchen Zusammenarbeit steht.

Hier liegt auch die absolute Besonderheit gegenüber anderen Disziplinen – der Advertiser geht keinerlei finanzielles Risiko ein, da er in der Regel auf CPO-Basis zahlt und es folglich ausschließlich zur Vergütung des Publishers kommt, wenn auch ein nachweisbarer Sale zustande kam!

Wie funktioniert Affiliate Marketing?

Beim Affiliate Marketing wird mit einem Webseitenbetreiber kooperiert, der für Produkte auf Provisionsbasis werben soll. Die Publisher sind in der Regel bei einem oder mehreren Affiliate-Netzwerken angemeldet und bewerben sich dort auf von Advertisern ausgeschriebene Partnerprogramme. Ist die Bewerbung erfolgreich, gehen Advertiser (Werbungtreibender) und Publisher (Webseitenbetreiber) ein Vertragsverhältnis ein. So eine Partnerschaft zwischen Advertiser und Publisher sieht in der Regel folgendermaßen aus:

Der Publisher schaltet auf seiner Seite eine Form von Werbung, zum Beispiel einen Banner oder Link, die vorher vom Advertiser über ein Affiliate Netzwerk zur Verfügung gestellt wurde. Welche Reaktion mit einer Provision belohnt wird, legt der Advertiser bereits im Vorfeld über das Netzwerk fest.

Das kann zum Beispiel der Klick auf ein Banner oder einen Link sein, der dann den potenziellen neuen Kunden auf die Webseite des Advertisers weiterleitet. Da die Aktivitäten des Users über die Provision des Publishers entscheiden, müssen diese nachverfolgt werden – die Trackinglösungen werden von den Netzwerken bereitgestellt.

Die Sales werden also durch die Netzwerke getrackt und werden in der Regel fix oder variabel vergütet. Je nach Geschäftsmodell sind aber auch andere Vergütungsformen – wie zum Beispiel Pay per Click oder Pay per Lead – möglich.

Welche Möglichkeiten bietet mir Affiliate Marketing?

Affiliate Marketing eignet sich heutzutage für verschiedenste Produkte und Dienstleistungen.
Vergütet wird nur bei erfolgter Reaktion, auch Conversion genannt, was diese Disziplin sehr risikoarm macht und sich daher optimal für den Einstieg ins Online Marketing eignet.

Generell gibt es unterschiedlichste Formen der Zusammenarbeit, die einem verschiedene Optionen und Vorteile eröffnen können – vorausgesetzt, Produkt und Werbeart passen zueinander!

Grundsätzlich sind die Ergebnisse dieser Marketingform nämlich dann am vielversprechendsten, wenn Händler und Publisher inhaltlich zusammenpassen und so eine optimale Zielgruppenansprache gewährleistet wird. Nun wollen wir kurz anreißen, was machbar ist und in diesem Zusammenhang die gängigsten Publisher-Modelle vorstellen:

Content- und Community-Publisher

… bewerben die Produkte und Dienstleistungen der Werbungtreibenden im Rahmen ihrer Webseiten-Inhalte. Sie generieren Traffic, indem sie ihren Besuchern durch Informations-, Meinungs- und Erfahrungsaustausch oder auch nur durch Unterhaltung einen Mehrwert bieten.

Cashback-Publisher

… geben ihren Usern einen Teil ihrer Provision über Cashback-Konzepte, zum Beispiel durch die Vergabe von Treuepunkten, weiter.

Cashback-Anbieter haben in der Regel eine hohe Anzahl an registrierten Mitgliedern, die Advertiser durch vertiefte Zusammenarbeit mit den Anbietern zusätzlich erreichen können. Cashback-Konzepte können also nicht nur als Instrument zur Kundenbindung, sondern auch zur Neukunden- und zusätzlicher Zielgruppengewinnung beitragen.

Gutschein- und Schnäppchen-Publisher

… bieten den Usern via Webseiten, Soziale Netzwerke, Newslettern oder Apps aktuelle Coupons, Aktionscodes und Gutscheine an.

Auf Grund ihrer enormen Reichweite ist es ein Leichtes für diese Publisher solche Aktionen zu promoten und sind deswegen für Advertiser sehr interessant. Hintergrund: Viele Internet-Nutzer vergleichen inzwischen vor einer Kaufentscheidung die Preise, um beim besten Deal zuzuschlagen. Richtig eingesetzt kann Couponing als eine kontrollierbare, effiziente und zielgerichtete Methode zur Traffic-Generierung gesehen werden, die im Endeffekt auch die Umsätze steigert. gutscheinrausch

Retargeting

Durch Retargeting-Publisher werden Webseitenbesucher, die bisher nicht konvertiert haben, gezielt erneut angesprochen und zum Kauf bewegt.

Denn Kunden, die einen Shop ohne Kaufabschluss verlassen haben, haben nicht automatisch ihre Kaufabsicht aufgegeben. Allerdings besteht jetzt die Gefahr, den Kunden an Wettbewerber zu verlieren. Dynamische Retargeting-Banner konfrontieren den User nach dem Kaufabbruch erneut mit dem Produkt, für das vorher Interesse bekundet wurde. Ein großer Teil der Kunden kann so auf einfache und effiziente Weise zurück in den Shop gebracht werden.

E-Mail-Marketing-Publisher

… bieten via Newsletter attraktive und passende Produkte/Angebote des Werbungtreibenden an.

Suchmaschinenmarketing

Publisher in dieser Kategorie bewerben den Advertiser meist mit Paid Search-Anzeigen (SEA) in Suchmaschinen wie Google, Yahoo & Co. In der Regel nutzen sie dafür weniger häufig verwendete Keywords (=günstiger) und erstellen neue optimierte Landingpages zu bestimmten Themen.

Wenn man selbst aktiv SEA betreibt sollte man für die Publisher jedoch klare Regeln vorgeben um zu verhindern, dass ein negativer Einfluss auf die eigenen Kampagnen ausgeübt wird.

Mobile

Publisher, die User über Mobile Websites und Apps erreichen.

Software- und Technologie-Publisher

… entwickeln und vertreiben Browser-Plugins und Toolbars, um den Konsumenten auf diesem Wege die besten Schnäppchen und Angebote zu vermitteln. Auch Maßnahmen zur Warenkorbwiederbelebung oder Exit-Intent-PopUps lassen sich dank dieser Affiliates auf CPO-Basis abbilden.

Eine Kooperation mit dieser Publisher-Art kann eine gute Möglichkeit sein, solche Maßnahmen auszuprobieren, ohne diese vorher teuer einzukaufen oder gar selbst entwickeln zu müssen.

payvip

Lohnt sich Affiliate Marketing für mich?

Zuerst sollte man für sich definieren, welche genauen Ziele mit Affiliate Marketing erreicht werden sollen. Sollen etwa Sales gesteigert werden oder vielleicht „nur“ neue User gefunden und gebunden werden? Als nächstes sollte man in sich gehen und festlegen, welcher Advertiser-Typ man eigentlich ist. Richte ich mich direkt an den Endverbraucher oder viel mehr an eine B2B-Zielgruppe? Gibt es Publisher die diese Zielgruppe bedienen?

Die Beantwortung dieser Frage ist insofern entscheidend, da so unpassende Publisher-Modelle direkt ausgeschlossen werden können. In diesem Zusammenhang sollte auch die Frage nach der am besten zum Produkt/Dienstleistung oder zum Unternehmen passenden Werbeart geklärt werden, um auf langfristige Sicht geeignete Publisher-Modelle zu finden.

FAZIT

Affiliate-Marketing umfasst viele Facetten und es treten immer neue Publisher-Modelle in den Markt ein. Gerade die Vielfältigkeit dieser Marketing-Disziplin sollte als Chance angesehen werden, in der (sich) jede Menge Potenzial (ver)steckt.

Auch wenn so manches Publisher-Modell vielleicht nicht gleich auf Anhieb überzeugt, werden oft beim näheren Betrachten Möglichkeiten aufgezeigt, die im Falle einer direkten Ablehnung ungenutzt geblieben wären. Gerade darum ist es so wichtig, immer am Ball zu bleiben und sich nicht gegenüber neuen Entwicklungen zu verschließen, um die richtige Mischung zu finden.

Außerdem bedarf es einer intensiven Pflege und Weiterentwicklung des Partnerprogramms. Dazu gehört auch auf aktuelle Entwicklungen zeitnah zu reagieren und die Konkurrenz – vor allem bezüglich der Provisionsstruktur – im Auge zu behalten. Treten hier gravierende Anpassungen auf, sollte angemessen darauf reagiert und den Partnern neue Anreize geboten werden, um sie im eigenen Programm zu halten.

In jedem Fall sollte stets eine Weiterentwicklung des Programms forciert werden und fortlaufend neue Publisher für passende Geschäftszweige akquiriert werden.

Affiliate-Marketing braucht Zeit und ein Partnerprogramm kann meist nicht innerhalb von wenigen Monaten mit allen anderen Online-Kanälen mithalten. Deswegen ist es ratsam, Geduld mitzubringen und Kurzschlussreaktionen zu vermeiden. Ein Partnerprogramm wächst langsam und im besten Falle stetig.

Außerdem sollte man sich immer wieder vor Augen führen, dass sich Ergebnisse im Affiliate Marketing nicht so gut einstufen lassen, wie die des SEA. Zahlreiche Partnerschaften ergeben eine ganz eigene Dynamik, die sich nicht ohne Weiteres steuern lässt. Deswegen ist es besonders wichtig sich langfristige Ziele zu stecken und diese nicht aus den Augen zu verlieren, um auch auf Dauer profitieren zu können.

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Über den Autor
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Uli Zimmermann

Geschäftsführer

Uli ist Gründer und Geschäftsführer der eMinded. Seit er Mitte der 90er Jahre seine erste Website gebaut hat, ist er internetsüchtig. Das Online Marketing hat ihn 2007 in seinen Bann gezogen und seitdem nicht mehr losgelassen.

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