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Google Penalty erkennen und abwenden: Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung

10.04.2024 | Thyra Hultsch | SEO

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Penalties können nicht nur im Fußball hart treffen

Bei Penalties denkst Du wahrscheinlich an Eishockey oder an den Strafstoß beim Fußball. Doch was ist eine Penalty im Online Marketing? Wie erkennst Du eine solche Abstrafung und das Wichtigste: Welche Maßnahmen musst Du ergreifen?

Folge einfach dieser Step-by-Step-Anleitung und gehe aktiv gegen Penalties vor.

Was ist eine Google Penalty?

Bei einer Google Penalty handelt es sich um eine Bestrafung bzw. Sanktion gegen eine Website, die gegen die Richtlinien für Webmaster verstößt.

So eine Penalty kann sich verschieden stark auf eine Seite auswirken. Wir unterscheiden zwischen Abstufungen auf unterschiedlichen Ebenen:

  • Keyword-Ebene
  • URL-Ebene
  • Verzeichnis-Ebene
  • Domain-Ebene

Gefürchtet ist auch das so genannte Delisting – also der Ausschluss der Seite aus dem Google-Index. Für SEO der absolute worst case!

Die Auswirkungen von Google Penalties

Grundsätzlich können sich Penalties auf die Rankings, Sichtbarkeit und Indexierbarkeit auswirken.

  • Eine Penalty auf Keyword-Ebene bedeutet, dass ein oder mehrere Keywords an Rankingpositionen verlieren. Die anderen Keywords und Rankings bleiben von dieser Penalty jedoch verschont.
  • Bei einer Penalty auf URL- oder Verzeichnis-Ebene verschlechtern sich fast alle Rankingpositionen einer bestimmten URL oder eines Verzeichnisses.
  • Die seitenübergreifende Google Penalty sorgt dafür, dass eine Vielzahl an Keywords der Domain massiv an Positionen verlieren.
  • Ist eine Website vom Delisting betroffen, so können keine Inhalte der Seite über die Suchmaschine gefunden werden. Die Domain wird aus dem Google-Index entfernt.

Die algorithmische Penalty

Wenn ein Google Algorithmus automatisch sanktioniert, sprechen wir von einer algorithmischen Penalty. Diese Algorithmen (z.B. Google Panda Update oder Google Spam Update) sind Filter, die Websites auf gewisse Komponenten untersuchen und bei einem speziellen Verstoß bestrafen.

Wenn eine Seite von einer algorithmischen Penalty betroffen ist, wird die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit in erheblichem Umfang einbrechen. Möchte man herausfinden, ob eine Domain in einen solchen Filter geraten ist, kann man dies über den Sichtbarkeitsindex in der SISTRIX Toolbox für jede Domain mit aktivierten Ereignis-Pins überprüfen.


Anhand der Ereignis-Pins im Sichtbarkeitsverlauf bei SISTRIX kannst Du Dir alle Updates der letzten Wochen, Monate und Jahre anzeigen lassen. So lässt sich überprüfen, ob ein Update des Google-Algorithmus für die Penalty verantwortlich ist.

Wenn Du in letzter Zeit von verschlechterten Rankings und einer eingebrochenen Sichtbarkeit betroffen bist, könnte zum Beispiel das Google Spam Update hierfür verantwortlich sein. Es wurde Anfang März 2024 ausgerollt und straft Seiten ab, die in großem Maße Content produzierten (z.B. durch KI-Produktionen) oder die eigene Domain-Authority missbrauchen. Die Folgen: Massiver Einbruch der Sichtbarkeit, die vollständige Deindexierung kompletter Domains und Sichtbarkeitsverluste von Domains, die hauptsächlich KI-Inhalte veröffentlichen.

Die manuelle Penalty

Eine manuelle Penalty, oder auch manuelle Maßnahme, ist bei Weitem nicht so anonym wie die algorithmische Penalty. Hinter dieser Abstrafung steckt ein Google Mitarbeiter – z.B. aus dem Search Quality- oder Webspam-Team.

Die Websites werden einer speziellen Prüfung unterzogen, wenn sie verdächtigt werden, gegen die Google Webmaster Guidelines zu verstoßen.

Es gibt verschiedene Ursachen, warum ein Google-Mitarbeiter manuell eingreift und eine Abstrafung verhängt:

  • Unnatürliche Backlinks  von und zu Deiner Seite (auch mit seitenübergreifenden Auswirkungen)
  • Reiner Spam oder Spam durch User oder von Dritten
  • Oberflächlicher Inhalt von geringem Wert
  • Cloaking oder irreführende Weiterleitungen
  • Versteckte Texte oder Keyword Stuffing
  • Verstöße gegen News- und Discover Regeln
  • Probleme mit strukturierten Daten
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Manuelle Maßnahmen durch Google innerhalb eines Monats (Quelle: http://www.google.com/insidesearch/howsearchworks/fighting-spam.html)

Um diese manuelle Prüfung durchzuführen, nutzt Google z.B. die Daten des Spam-Reports, den die Benutzer einreichen. Wenn eine Website eine manuelle Penalty erhält, wird der Webmaster über die Google Search Console informiert. Für die manuell gesetzte Penalty wird ein Zeitraum definiert, der sich nach Umfang und Gewichtung des Verstoßes richtet.

Google Penalty nach Relaunch mit Domainwechsel oder bei neuen Websites

Du hast erst kürzlich eine Website oder neue Domain gekauft und Deine Seiten wollen einfach nicht ranken? Möglicherweise hat Deine neue Domain eine dunkle Vergangenheit. Es kann sein, dass Deine Domain vorher schon einmal genutzt wurde und dadurch von einer Google Penalty betroffen ist. In diesen Fall kann ein Blick in die Vergangenheit Deiner neuen Domain hilfreich sein. Dafür brauchst Du glücklicherweise keine Glaskugel, sondern nur die Wayback Machine. Beantrage bei Google außerdem eine erneute Überprüfung und gebe an, dass Du die Seiten neu erworben hast und sie nicht mehr gegen die Webmaster Richtlinien verstößt.

Google Mitteilungen – Was tun bei welcher Maßnahme?

Der Anspruch an Backlinks hat sich im Lauf der Zeit stark verändert und das Linkbuilding musste nachziehen. Deswegen ist der qualitative Anspruch auch stark gestiegen. Das Akquirieren von Links, die Google-konform sind, wird immer schwieriger. Google belässt es nicht einfach nur dabei, neue Links zu bewerten. Auch alte Links, die früher für ein gutes Ranking verantwortlich waren, führen im Moment immer mal wieder zu Abstürzen der Sichtbarkeit. Der „Worst Case“ ist dann die Penalty.

Aber auch in den Zeiten der KI sind Abstrafungen durch Spam oder Inhalten mit geringem Wert nicht zu unterschätzen. Seit dem Core Update im März 2024 ist übrigens „Helpful Content“ zu einem Teil des Kernalgorithmus geworden. Also lautet die Devise stets „Content is King“ – insbesondere wenn der Content hilfreich, einzigartig und originell ist.

Zu Beginn Deiner Recherche sollte zunächst geklärt werden, ob es sich um eine Penalty oder den filternden Effekt des Algorithmus handelt. Informationen zu manuellen Maßnahmen findest Du in der Google Search Console unter „Sicherheit und manuelle Maßnahmen“:

Informationen zu manuellen Maßnahmen findest Du in der Search Console unter „Sicherheit und manuelle Maßnahmen“:

„Keine manuellen Maßnahmen“

Wenn die Sichtbarkeit stark gefallen ist, dann war wohl ein Filter bzw. Algorithmus am Werk. Wir empfehlen nachzuprüfen, um welchen Filter es sich handelt. Im Falle eines Filters, der die Backlinks betrifft, sollte genauso vorgegangen werden wie bei einer Penalty wegen unlauterer Links: „Die betroffenen Links müssen also gelöscht werden. Warten Sie anschließend auf die Wirkung der Verbesserung – ein Reconsideration Request kann nicht gestellt werden.“. Behalte außerdem die Google Updates im Blick und prüfe, ob Du möglicherweise davon betroffen bist.

Du erhältst die Nachricht, dass Google „unnatürliche, betrügerische oder manipulative Links entdeckt hat, die auf Seiten dieser Website verweisen. Einige Links unterliegen möglicherweise nicht der Kontrolle des Webmasters, daher ergreifen wir in diesem Fall gezielt Maßnahmen gegen die unnatürlichen Links und nicht das Ranking der Website als Ganzes“.

Google hängt in diesem Falle keine Beispiele an.

Google schickt folgende Mitteilung: „Google hat ein Muster künstlicher oder unnatürlicher Links erkannt, die auf Ihre Webseite verweisen. Der Kauf von Links oder die Teilnahme an Linkaustauschprogrammen mit der Absicht, den PageRank zu manipulieren, stellt einen Verstoß gegen die Google-Richtlinien für Webmaster dar. Infolgedessen hat Google eine manuelle Spam-Maßnahme gegen Sie verhängt. Gegebenenfalls erfolgen weitere Maßnahmen für Ihre Website oder Teile davon.“ Hier bekommst Du einige Beispiele angezeigt und kannst Dich durchklicken.

Egal, welche Mitteilung eintreffen sollte – jetzt muss reagiert werden.

Über die Google Search Console können die „Links zu Ihrer Seite“ als CSV-Datei heruntergeladen werden. Die Informationen von Google reichen allerdings meist nicht aus und müssen mithilfe eines Tools (z.B. LinkResearchTools) erhoben werden. Wir empfehlen ältere Linkbuilding-Aufzeichnungen zu nutzen.

Ebenso wird ein allgemeiner Check mit folgenden Fragen fällig: Wird generell mit zu vielen Money-Keywords verlinkt? Gibt es ein Problem mit den Sitewide-Links?

Über die LinkResearchTools bekommt man sehr genaue Einschätzungen, was das Risikolevel eines Linkprofils betrifft. Man kann das gesamte Profil checken und jeweils für jeden Link entscheiden, ob er schädlich oder doch wertvoll ist.

Dazu ein paar generelle Tipps:

  • Was schon unnatürlich aussieht, wird Google auch als unnatürlich erkennen. Z.B. zu viele Keyword-Links, kaum Links auf die Page selbst, nur Deeplinks etc.
  • Von Seiten, die es nur zum Linkaufbau gibt („Linkwüsten“), raten wir generell ab.
  • Wenn keine Besucher über einen Link erwartet werden, ist dieser auch als schlecht zu bewerten.

Wenn die verschiedenen Daten zu den eingehenden Links vorliegen und anschließend auch entschieden worden ist, welche Links denn nun nützlich bzw. schädlich sind, sollten sie entfernt oder entwertet werden. Dafür stehen zunächst folgende Methoden zur Verfügung:

  • Persönliches, freundliches Bitten – bestenfalls per Telefon ist der schnellste Weg zum Google Support.
  • Das Vorgehen via Disavow-Maßnahme:

2. Reagieren mit Disavow

Mit dem „Disavow Links Tool“ bietet Google den Webmastern die Möglichkeit, die schlechten Spam-Links abzuwerten.

Aber: Bevor dieses Tool eingesetzt wird, sollte beim Linkspender erst darum gebeten werden, ihn zu entfernen. Damit lassen sich diverse Probleme bereits im Vorfeld lösen. Natürlich sollte es auch klar sein, dass das Löschen eines Links auch mit Arbeit verbunden ist. Ebenso könnte auch ein Honorar für die Linkentfernung verlangt werden.

Das Disavow-Tool findest Du in der Google Search Console. Deswegen lässt es sich nicht ohne Anmeldung nutzen. Nach der Anmeldung muss der User die betroffene Website auswählen. Eine Warnung informiert anschließend über unüberlegtes Handeln.

Hier lässt sich sowohl das jeweilige Dokument (mit maximal 2 MB Größe) hochladen als auch die Spam-Links definieren und mit Kommentaren versehen.

Der Google Mitarbeiter Gay Illyes empfiehlt außerdem, vorsichtig mit dem Tool umzugehen, da die meisten Seiten sich oft eher schaden, als einen Mehrwert zu generieren. Google empfiehlt, nur im Falle einer manuellen Maßnahme eine Disavow-Datei zu verwenden. Bitte nutze die Disavow-Funktion also mit Bedacht!

Hast Du Dich dazu entschlossen, mit einer Disavow-Datei zu reagieren, gilt es folgendes dabei zu beachten:

  • Die Kommentare beginnen mit einem Hashtag
  • Domainweite Disavows: „domain:domain.com“
  • Sub-domain Disavows: „blogname.domain.com“
  • Einzelne Seite: http://domain.com/pfad/unterseite.php
  • Es kann nur eine Datei hochgeladen werden. Die alten Dateien werden verworfen, sobald neue übermittelt werden. Wenn Links ergänzt werden sollen, sollte die Datei lokal auf dem Rechner gespeichert werden – hier kann sie editiert und anschließend wieder hochgeladen werden.

Anschließend wird die Textdatei hochgeladen. Jede Zeile dieser Datei enthält einen Befehl und/oder eine Information.

Tipp: Die LinkResearchTools haben einen Generator für die Textdatei des Disavow Tools.

Es kann allerdings Wochen dauern, bis Links über das „Disavow Links Tool“ entwertet werden. Das Tool ist vor allem für Power User gedacht. Wenn Links aus Versehen entwertet wurden, dauert es auch mindestens genauso lange, bis Google dieses Prozedere rückgängig macht.

Deswegen ist bei Unsicherheiten große Vorsicht geboten, um keinen allzu großen Schaden anzurichten.

3. Reconsideration Request

Nach Bearbeiten der Penalty mittels Disavow-Tool folgt der Reconsideration Request.

Damit ist eine Anfrage für eine weitere manuelle Überprüfung gemeint. Bei diesem Request müssen alle unternommenen Punkte zur Einhaltung der Richtlinien von Google so detailliert wie möglich aufgelistet sein.

Aber Achtung: Es braucht sehr oft mehrere Anläufe, bis Google „anbeißt“ und die Penalty aufhebt. Deswegen ein Tipp: Google kann ab und zu eine nachtragende Diva sein – der Request sollte deshalb ansprechend geschrieben oder gar schmeichelhaft sein.

Die Bearbeitung des Reconsideration Requests kann einige Tage bis sogar Wochen dauern. Eine lange Wartezeit ist natürlich besonders ärgerlich, wenn eine Ablehnung folgt. Gehen Sie deswegen sehr sorgsam mit dem Request um.

Hangle Dich an folgender Checkliste voran:

  • Sei kleinlaut! Liste alle Verstöße und Abstrafungen penibel auf. Erwähne alle Maßnahmen, die getätigt wurden, um den Google-Richtlinien zu entsprechen.
  • Namen nennen! War eventuell eine Agentur oder ein bestimmtes Tool dafür verantwortlich? Berichte an Google alles, was Mehrwert bringen könnte.
  • Zeige unbedingt auf, welche Versuche bereits unternommen wurden, um den betroffenen Link seitens der spendenden Page löschen zu lassen.
  • Unbedingt erwähnen, wenn vom Disavow-Tool Gebrauch gemacht wurde.
  • Der Ton macht die Musik! Tritt vorsichtig, freundlich und entschuldigend auf. Bitte höflichst um eine erneute Überprüfung. Google mag keine Sprücheklopfer und Besserwisser.

Wenn der Request dennoch abgelehnt wird, muss wieder von vorne begonnen werden. Versuche deshalb, von Anfang an, den Richtlinien genauestens zu entsprechen und teile stets genau mit, was wann und wie gegen die Penalty unternommen wurde.

FAZIT: Google Penalties am besten vorbeugen!

Man kann nicht vorsichtig genug sein!

Auch absolute Profis treten schon mal in die Linkfalle. Schnappt die Falle erstmal zu, beginnen die lästigen Scherereien. Lass es nicht so weit kommen! Selbst Webmaster, die sich eigentlich nichts zu Schulden kommen lassen, sollten auf jeden Fall im Besitz des Wissens sein, was bei Abstrafungen seitens Google zu tun ist.

Bleibe vorsichtig und überprüfe Dich selbst am genauesten. Lieber hast Du am Ende einen Link weniger, als einen schlechten zu viel. Achte außerdem auf die Qualität Deiner Inhalte, denn die ist nicht nur für Google ein wichtiges Signal, sondern spiegeln auch den Nutzern Deine Expertise und Dein Wissen wider.

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Thyra Hultsch

SEO & Content Managerin

Thyra’s Traum, Kreativität und Technologie zu vereinen, hat sich bei eMinded als SEO und Content Managerin erfüllt. Neben Websites, spannenden Inhalten und technischen Analysen schlägt ihr Herz außerdem für alle Vierbeiner, gute Musik und den Sport. Findet man sie nicht vor dem Laptop hat man gute Chancen sie im Gym, draußen in der Natur mit ihrem Hund oder auf der Couch anzutreffen.

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