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Der Wegfall der rechten Spalte von Google AdWords – Ein Fazit

20.05.2016 | Uli Zimmermann | SEA

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Seit dem 22. Februar hat Google die Anzeigen in der rechten Spalte aus den Suchergebnissen verbannt.

Stattdessen werden jetzt bei prominenten Suchanfragen vier statt drei bezahlte Suchergebnisse über den organischen Ergebnissen angezeigt. Außerdem erscheinen am Seitenende nochmal bis zu drei Werbeanzeigen wie bereits aus der mobilen Suche bekannt ist.

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Insgesamt hat sich damit die Gesamtanzahl der Anzeigen von ehemals elf auf maximal sieben reduziert. Anfangs war der Aufschrei relativ groß und es wurden Bedenken hinsichtlich des Konkurrenzkampfes, der CPC-Entwicklung sowie des Verlustes an Traffic in den organischen Suchergebnissen geäußert.

Nachdem nun etwas Zeit vergangen ist, möchten wir uns die Entwicklung für den Online Markt etwas genauer ansehen.

Teilweise keine organischen Ergebnisse mehr im sichtbaren Bereich

Bereits vor der Änderung in den bezahlten Suchergebnissen haben die AdWords-Anzeigen einen Großteil des sichtbaren Bereiches eingenommen. Dadurch, dass nun bei prominenten Suchanafragen sogar vier Anzeigen erscheinen können, hat sich dieser Zustand sogar noch verschärft.

Unter einer Bildschirmauflösung von 1024 x 768 ist bei der Ausgabe von vier Anzeigen kein organisches Ergebnis mehr sichtbar. Bei der nächsthöheren Stufe, also bei 1280 X 1024 ist es gerade noch eins.

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Deshalb sind die organischen Suchergebnisse eindeutig die Verlierer dieser Maßnahme. Sicherlich kann man damit argumentieren, dass es auch schon in der Vergangenheit schwer war, in den sichtbaren Bereich bei sehr stark nachgefragten Suchbegriffen zu kommen. Dennoch scheint es, dass die derzeitige Steigerung von drei auf vier Anzeigen wohl zu einer Verschlechterung der Klickrate auf die organischen Suchergebnisse führen wird.

Die Konkurrenz- und CPC-Entwicklung bei AdWords

Auch aus dem Bereich der Suchmaschinenwerbung gab es zunächst eher Bedenken hinsichtlich der Änderung von Google. Als Folge der Reduzierung von elf auf sieben Anzeigenplätze wurde vor allem ein höherer Konkurrenzdruck sowie ein Anstieg der CPCs gefürchtet.

Nachdem nun etwas Zeit vergangen ist, lässt sich jedoch feststellen, dass genau diese Befürchtungen nicht eingetreten sind.

Tatsächlich haben sich sogar die CPCs insgesamt verringert, wie IntelliAd in einer breit angelegten Untersuchung herausgefunden hat. Dieses Phänomen liegt darin begründet, dass sich die Bottom-Ads als relativ klickstark im Vergleich zu den Anzeigen in der rechten Spalte zeigen. InternetWorld sieht durch die gute Klickrate bei den Bottom-Ads auch eine Verbesserung des Qualitätsfaktors, der dadurch zu einem günstigeren CPC führt.

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Insgesamt sind also die anfänglichen Befürchtungen nicht eingetreten. Die Änderung könnte sogar für kleine und mittlere Unternehmen interessant sein, da sich speziell bei den klickstarken Bottom-Ads bei einem effizienten CPC noch signifikanter Traffic abgreifen lässt.

Weniger ist mehr

Welchen Nutzen zieht nun Google selbst aus den aktuellen Änderungen?

Ein Argument ist sicherlich, dass die mobilen Suchanzeigen ebenfalls keine rechte Spalte für Anzeigen besitzen und Google den Usern auf allen Geräten die gleiche Nutzererfahrung bieten will.

Außerdem schafft es Google durch diese Maßnahme gekonnt, seine Umsätze aus der Vermarktung der Werbeplätze trotz einer Reduzierung der maximalen Anzeigen pro Suchergebnisseite zu steigern: Zum einem verdrängt die optionale vierte Anzeige bei prominenten Nachfragen die organischen Ergebnisse weiter aus dem sichtbaren Bereich des Nutzers und schafft weiteres Potential für Klicks, zum Anderen erweisen die Bottom-Ads eine höhere Klickrate als die Anzeigen in der rechten Spalte und sorgen damit ebenfalls für steigende Werbeeinnahmen.

Google und AdWords gehen also als die strahlenden Gewinner aus dieser Änderung hervor, während die organischen Suchergebnisse Einbußen hinnehmen müssen. Der Suchmaschinenriese beweist damit eindrucksvoll, dass weniger eben doch manchmal mehr ist.

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Über den Autor
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Uli Zimmermann

Geschäftsführer

Uli ist Gründer und Geschäftsführer der eMinded. Seit er Mitte der 90er Jahre seine erste Website gebaut hat, ist er internetsüchtig. Das Online Marketing hat ihn 2007 in seinen Bann gezogen und seitdem nicht mehr losgelassen.

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